Zwei Koffer sind einer zu viel :-)

Nach unserem Abstecher nach Bolivien, reisten wir am naechsten Tag ueber den Paso Jama weiter nach Argentinien. Da es am Grenzuebergang keinen Zoll auf chilenischer Seite gibt, mussten wir die Grenzformalitaeten schon in San Pedro de Atacama erledigen. So waren wir bereits offiziell aus Chile ausgereist, obwohl wir uns noch ca. 160 km von der Grenze entfernt befanden. Interessanterweise wurde es uns nach dem Ausreisen verweigert zum Tanken in die Innenstadt von San Pedro zurueckzukehren. Da uns gesagt wurde, dass sich die naechste Tankstelle erst in 450 km befindet, ignorierten wir diese Aussage einfach und tankten voll.

Die Strasse zur Grenze fuehrte an weiteren Salzseen vorbei und ueber bis zu 4800m hohe Paesse. Obwohl die Motorraeder dank Einspritzung immer noch rund liefen, war die abrufbare Leistung wegen der duennen Luft sehr beschraenkt. So schlichen wir ueber die Paesse der Grenze entgegen.

Die Grenzformalitaeten fuer die Einreise nach Argentinien waren sehr einfach. Jedoch zog sich der Prozess ein wenig hin, da gerade eine Reisegruppe vor uns angekommen war. Ganz unerwartet gab es an der Grenze eine Tankstelle, so dass wir nicht auf unsere Reservekanister angewiesen waren.

Bei einem weiteren Salzsee, dem Salinas Grande, machten wir einen Fotostop und fuhren eine kurze Strecke ueber die Salzebene.

Salinas Grande

Salinas Grande

Bei der Weiterfahrt fing Michas Motorrad kurz an zu schlingern und Micha vermutete einen Platten. Mit einem kurzen Blick auf die Raeder stellte er jedoch fest, dass alles in Ordnung war. So ging er davon aus, dass ihn nur eine Windboee erwischt hatte. Ein wenig stutzig machte ihn, dass ein Autofahrer hinter ihm einmal hupte. Da in Suedamerika haeufig gehupt wird, ignorierte er das Hupen und fuhr weiter. Unser Weg fuehrte uns ueber eine kurvige und bergige Passstrasse, die von Kakteen umsaeumt war. Diese Landschaft lud zu einem Foto ein und so hielten wir fuer einen Fotostop. Micha nutzte die Gelegenheit, um nochmal seinen Reifen zu ueberpruefen als Carmen ihn fragte: „Was hast du mit deinem Koffer gemacht?“ Micha ging auf diese Frage nicht ein und erst nachdem Carmen wiederholt nach seinem Koffer fragte, fiel es Micha wie Schuppen von den Augen: sein kompletter linker Koffer samt Gepaeckrolle fehlte. Ungeschickterweise enthielt ausgerechnet dieser Koffer sein MacBook, Kreditkarten, die Festplatte mit den Fotos, Werkzeug und viele Klamotten. Also drehten wir sofort zum Salzsee um, um den Koffer zu suchen.

Wir fuhren die in Frage kommende Strecke mehrfach ab und fragten alle Verkaeufer und Besucher am Salzsee nach dem Koffer, jedoch vergeblich. Da es bereits recht spaet war und Micha kein Licht mehr am Motorrad hat, machten wir uns schliesslich auf den Weg nach Purmamarca, um ein Bleibe fuer die Nacht zu finden.

In Purmamarca gingen wir zur Polizei, um den Verlust zu melden – in der Hoffnung, dass ein ehrlicher Finder den Koffer dort abgeben wuerde. Der Polizist schrieb allerdings nur Michas Telefonnummmer, Name und Email-Adresse auf einen herumliegenden Schmierzettel auf. Damit war unsere letzte Hoffnung auf ein Wiederfinden des Koffers entgueltig begraben.

Da Purmamarca zwar sehr idyllisch, jedoch auch sehr klein ist, fuhren wir am naechsten Tag weiter nach Salta, einer groesseren Stadt in der Naehe. Dort kaufte Micha einen Teil der verloren gegangen Sachen nach.

Da Salta recht viel Infrastruktur bietet, haben wir beschlossen zwei Tage hier zu bleiben. Carmen nutzte die Gelegenheit, um ihren Hinterreifen wechseln zu lassen, eine Kfz-Versicherung fuer Argentinien und Chile abzuschliessen und Haare zu schneiden. Der Friseurbesuch war rekordverdaechtig: ca. 2 Minuten schnitt der Friseur wild herum und erzaehlte ihr, dass ihre Haare leider komplett ungeeignet sind. Ziemlich zerrupft verliess Carmen den Salon. Na ja, Haare wachsen ja wieder 🙂

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

3 Antworten

  1. Hey Ihr Rumtreiberei,
    sind die Bilder jetzt weg oder habt Ihr die noch als Kopie im Netz? Das ist ja wohl mal richtig ärgerlich!
    Viele Grüße,
    René

    Dezember 18, 2012 um 10:52 pm

  2. carmen.on.the.road

    Hey René,
    habe die Orginal-Speicherkarten noch und bin gerade dabei die Fotos auf das neu gekaufte Billig-Notebook zu spielen. Bis jetzt sieht es gut aus, dass alle Fotos noch erhalten sind. Zum Glueck – haette mir sonst in den Hintern gebissen 🙂 Viele Gruesse aus Salta, Argentinien!

    Dezember 19, 2012 um 1:53 am

  3. Oh mann, wenn’s dumm läuft dann aber richtig! Immerhin habt Ihr die Bilder noch – aber trotzdem ist das natürlich MEGA ärgerlich!!!

    Dezember 19, 2012 um 5:00 pm

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