Visa
In puncto Visa sind die amerikanischen Kontinente für uns Deutsche sehr angenehm. Dem auswärtigem Amt und anderen Bloggern ( siehe z.B. die Krad – Vagabunden ) nach zu urteilen, bekommt man in allen Ländern Nord- und Südamerikas relativ problemlos eine Einreiseerlaubnis bzw. ein Touristenvisum direkt an der Grenze.
Trotzdem haben wir uns überlegt, für die Vereinigten Staaten ein Visum im Voraus zu beantragen, weil einerseits das ESTA Visum nur 90 Tage gilt und wir so andererseits auch (hoffentlich 😉 ) keine Probleme bekommen, wenn wir mit demselben Visum mehrfach in die USA einreisen.
Für die Einreise in die USA als Tourist benötigt man ein Visum der Kategorie B-2. Die Beantragungsprozedur ist glücklicherweise auf der folgenden Seite im Detail beschrieben:
Beantragung von Nicht-Einwanderungsvisa für die USA
Der erste Schritt bestand in der Erstellung der Fotos. Wir hatten uns zuerst überlegt, die Fotos selbst zu machen, haben uns dann aber doch entschieden, zu einem professionellen Fotografen zu gehen. Nachdem der allerdings die Fotos in wenigen Sekunden gemacht und dann sogar noch mit Photoshop für den notwendigen weißen Hintergrund gesorgt hat, war uns klar, dass wir hier mal wieder etwas Geld hätten sparen können.
Laut den Seiten der US – Botschaft muss man das Foto sowohl digital als auch ausgedruckt vorlegen. Unserer Erfahrung nach ist das nicht mehr notwendig. Die Botschaftsmitarbeiter wollten gar keine ausgedruckte Version des Fotos sehen. Naja, wieder mal ein bisschen Geld zum Fenster rausgeschmissen…
Der nächste Schritt besteht darin, die gefühlt endlose Liste von Fragen für die Erteilung des Visums online zu beantworten. Interessanterweise gibt es unterschiedliche Fragen, je nachdem ob man männlich oder weiblich ist. Als Mann muss man deutlich mehr Fragen beantworten ( ist das nicht irgendwie diskriminierend? 😉 ).
Danach beantragt man online einen Termin beim nächstgelegenen Konsulat, in unserem Fall München ( ok, Frankfurt wäre auch gegangen ). Die Terminbeantragung kostet schon mal 10 $. Dafür kann man sich auch einen Termin seiner Wahl zu so tollen Uhrzeiten wie 07:30 Uhr, 07:45 Uhr oder 08:00 Uhr aussuchen. 😉
Nun muss man die Visagebühr von 140 US $ bezahlen. Dies geschieht über eine spezielle Firma z.B. per Kreditkarte, die auch auf den US – Seiten gelinkt ist. Nach ein paar Tagen bekommt man dann eine schriftliche Bestätigung der Bezahlung per eMail, die man zusammen mit den anderen Dokumenten beim Interviewtermin mit einreichen muss.
Last but not least kann man sich dann endlich auf den Weg zum Konsulat machen, um seinen Fall vorzutragen. Nach den ganzen Vorbereitungen und vor allem den hunderten von Fragen, die bereits online zu beantworten waren, waren wir doch ein bisschen besorgt und haben uns schon die schlimmsten Fragen, die sich so ein Konsulatsangestellter nur ausdenken könnte ausgemalt. Um genug schriftliche Argument zu haben, sammelten wir alle möglichen Unterlagen, wie z.B. Kontoauszüge, Verdienstbescheinigungen, Arbeitsvertrag, usw., um unsere finanzielle Unabhängigkeit beweisen zu können und auch darlegen zu können, dass wir nicht vorhaben, als illegale Einwanderer in den USA zu bleiben.
Der Interviewtermin selbst war dann überraschend unspektakulär. Abgesehen von ein paar anderen Wartenden, über die man sich schon ein bisschen belustigen konnte ;-), verlief der Konsulatsaufenthalt und auch das Interview an sich geradezu langweilig. Zuerst muss man durch die Sicherheitsschleuse, danach gibt man die Bestätigung und den Rückumschlag an eine Angestellte, die gleich zu Beginn überprüft, ob man die notwendigen Dokumente auch zur Hand hat. Schliesslich muss man noch Fingerabdrücke ( beider Hände ) abgeben und dann geht’s zum eigentlichen Interview.
Das Interview machten wir witzigerweise genau nebeneinander. So kam es zu netten Gesprächen wie: „Do you travel alone?“, „No, I will travel with the guy right next to me.“. Das Gespräch dauerte aber nur wenige Minuten und wurde mit dem schönen Satz: „Your visa has been approved.“ beendet. Keine fiesen Fragen, keine Unterlagen, nichts…! Anscheinend erfüllen wir nicht das Klischee des typischen Terroristen. 😉
Die Mühe hat sich jedenfalls gelohnt, wir haben unser US Visum!! Ob wir es wirklich brauchen ( und länger als 90 Tage durch die USA reisen ) wird sich dann nächstes Jahr zeigen.
<VISABILD>
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