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52000 km und viele Erfahrungen reicher

Die naechsten zwei Tage fuhren wir vorbei an zahlreichen, chilenischen Weinbergen, die zu einer Weinverkostung einluden. Wir hatten allerdings bereits einen Verschiffungstermin fuer unsere Motorraeder bei der Villa Kunterbunt in Valparaiso gebucht und konnten uns daher nicht allzu lange in der Region aufhalten. So fuhren wir ueber Santiago de Chile direkt in die Hafenstadt Valparaiso.

In der Villa Kunterbunt wartete eine grosse Ueberraschung auf uns: Dort schraubten bereits die deutschen Motorradfahrer Andy, Marc, Bruno und Kirsten an ihren Motorraedern rum. Die vier hatten wir bereits in Cusco getroffen und es gab ein freudiges Wiedersehen. Sie konnten ihre Ueberraschung nicht ganz verbergen, dass wir in der Zeit, in der sie von Cusco nach Valparaiso unterwegs waren, bereits bis nach Feuerland und zurueck gefahren waren. 😉 Abends kochten wir zusammen und genossen den leckeren und fuer die Region typischen Wein Carménère.

Die Villa Kunterbunt wird von einer Deutschen und einem Chilenen gefuehrt und ist bekannt fuer die gute und guenstige Verschiffung von Motorraedern aus Suedamerika in die ganze Welt. Damit am Tag der Verschiffung nichts schief geht, machten wir am naechsten Tag mit Enzo die Generalprobe und verpackten die Motorraeder testweise in der Kiste. Wir hatten Glueck: Beide Motorraeder passten in die Kiste. …und so fuhren wir am naechsten Tag in den Hafen, um dort die Motorraeder endgueltig zu verpacken. Die Kiste war noch nicht ganz voll, daher konnten wir sowohl Motorradkoffer als auch sonstiges unnoetiges Gepaeck mit in der Kiste verstauen. So sagten wir ein wenig wehmuetig nach 52.000km Abenteuer auf der Panamericana unseren Motorraedern „Bye, bye…“.

Villa Kunterbunt

Am Abend wartete schon die naechste Ueberraschung auf uns: Serafina und Aren ( die Hungry Riders ) waren in Valparaiso und besuchten uns in der Villa Kunterbunt: Ein weiterer guter Grund fuer eine Flasche Carménère. 😉 Nach dem netten Beisammensein war die Zeit zum Abschied gekommen. Carmen nahm den Nachtbus nach San Pedro de Atacama, um von dort über Land zurück an die Karibikküste zu reisen und noch eine Segeltour mit der Stahlratte durch die Karibik zu machen ( Carmen’s Blog ). Micha blieb die naechsten 2 Tage noch in Valparaiso, um dann ueber Santiago de Chile nach Las Vegas zu fliegen und von dort dann die Rueckreise anzutreten.

7 Monate waren vergangen, 52.000km sind wir gefahren, zwei Kontinente haben wir durchquert, tolle Erlebnisse gesammelt, viele herzliche Menschen getroffen und unzaehlige Abenteuer bestanden. Es war eine unvergessliche und aufregende Reise entlang der Panamaricana, die wir beide in unserem Leben nie vergessen werden! Zum Abschluss bleibt wohl nur noch zu sagen: ¡Viva la vida loca! (Lebe das verrückte Leben!)

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Hunderte Kilometer Schotterpiste auf der Carretera Austral

Nach der langen Strapaze vom Vortag legten wir eine Kurzetappe nach Chile Chico ein und hatten damit unseren letzten Grenzübergang der Motorradreise hinter uns. Hier trafen wir Marjolein und Chris, zwei Motorradreisende, die wir schon auf der Stahlratte kennengelernt hatten. Die beiden Holländer sassen gerade in Chile Chico fest, weil sie auf Ersatzteile fuer ihre kaputte Kardanwelle warten mussten. Da die beiden aus Richtung Norden von der Carretera Austral kamen und in Richtung Ushuaia weiterfahren wollten, nutzten wir die Gelegenheit, Informationen zu Strassenzustaenden und Tankstellendichte auszutauschen. Dies wollten wir bei einem netten Mittagessen im oertlichen Restaurant machen und nahmen dafuer unsere Strassenkarten mit. Wir hatten jedoch nicht mit der kurios, hartnaeckigen Art des Restaurantbesitzers gerechnet. Dieser erlaubte uns nicht, waehrend des Essens die Karten auf dem Tisch auszubreiten, da sich das ja nicht gehoert. Ausserdem hatte er an Carmen’s Sitzhaltung einiges auszusetzen. Nachdem wir brav aufgegessen hatten, wurden wir schliesslich direkt „freundlich“ aus dem Restaurant befoerdert, da der Tisch (in dem fast leeren Restaurant) benoetigt wurde. Nach dieser Restauranterfahrung bevorzugten wir es, auf dem Campingplatz zusammen mit Marjolein und Chris zu kochen.

Urspruenglich hatten wir geplant, um den Lago Buenos Aires rumzufahren, mussten diesen Plan jedoch aendern, da Oel aus Micha’s Gabel erneut leckte. Wir fuhren daher auf dem kurzen Weg mit der Faehre direkt nach Rio Ibanez. Die malerische und zum Teil sehr kurvige Carretera Austral fuehrte von hier aus Richtung Norden. Auf den ersten, noch asphaltierten, Kilometern war das Wetter herrlich. Kaum aenderte sich der Strassenbelag in eine Schotterpiste, schlug das Wetter jedoch um und es regnete in Stroemen. Trotz des Regens und den tief haengenden Wolken waren wir von der Landschaft sehr beeindruckt. Auch die Fahrt auf der sehr gut befahrbaren Schotterpiste machte viel Spass! Nur der mehrere Tage andauernde Dauerregen truebte den Genuss ein wenig. Nach etwa 2 bis 3 Tagen Fahrt auf mehreren hundert Kilometern Schotterpiste kamen wir schliesslich in Chaiten an der Westkueste Chiles an.

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Um die Carretera Austral bis zum Ende zu fahren, muss man von Chaiten aus 3 Fähren nutzen. Da alle Überfahrten fuer mehrere Tage ausgebucht waren, beschlossen wir mit einem anderen Schiff auf die Insel Chiloe ueberzusetzen. Die Insel ist sehr grün und idyllisch, jedoch wollte der Dauerregen nicht aufhoeren. So bekamen wir von der Idylle leider nur wenig mit und fuhren mit der Faehre weiter aufs Festland nach Puerto Montt. Von hier aus war es nun nicht mehr weit bis nach Valparaiso, von wo aus wir die Motorraeder zurueck nach Deutschland verschiffen wollten.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

935 km und kein Ende in Sicht

Nachdem viele sich ueber das etwas abrupte Ende unseres Blogs beschwert haben, haben wir beschlossen, euch die Ereignisse der fehlenden Tage, soweit wir uns erinnern koennen, nachzureichen.

Wir rutschten also gut mit den anderen Motorradfahrern ins neue Jahr und beschlossen noch einen weiteren Tag in Ushuaia auf dem Campingplatz zu bleiben. Am 3. Januar machten wir uns dann schliesslich auf den langen Rueckweg. Bei kaltem, regnerischen Wetter fuhren wir ueber Rio Grande zurueck an die Grenze nach Chile und versuchten dort nochmal unsere Motorraeder aufzutanken. Leider war jedoch das Benzin ausverkauft. Da wir wussten, dass erst kurz vor Rio Gallegos wieder eine Tankstelle kommt, fuhren wir mit mulmigen Gefuehl weiter. Zum Glueck hatten wir noch einen gefuellten Tankkanister dabei. 50 km vor Rio Gallegos ging dann auch tatsaechlich die Reserveranzeige an Carmen’s Motorrad an (Michas Motorrad besass zu diesem Zeitpunkt bereits keine Reserveanzeige mehr) und so fuellten wir sicherheitshalber den Reservesprit in den Tank. Da Michas Reservekanister bei einem der Unfaelle geplatzt war, musste er Benzin bei Carmen schnorren. Gluecklicherweise reichte der Sprit noch bis Rio Gallegos und so checkten wir dort, nachdem wir sowohl Motorraeder als auch Reservekanister wieder aufgefuellt hatten, in einem Hostel ein. Da Carmen den stinkenden Benzinkanister weder auf dem unverschlossenen Parkplatz noch in ihrem Hotelzimmer unterbringen wollte, versteckte sie ihn „ganz unauffaellig“ zwischen den Blumen in der Hotellobby. Am naechsten Tag hatten wir den Kanister schon fast vergessen, jedoch war der Geruch auffaellig genug, so dass der Hotelangestellte uns daran erinnerte.

Weiter ging’s Richtung Norden: Beim Rausfahren aus der Stadt wurden wir wegen Michas kaputtem Bike von der Polizei angehalten. Wie schon einige Male zuvor nutzten wir unsere Standardausrede und behaupteten, der Unfall waere gerade erst passiert und wir waeren auf dem Weg zur Werkstatt. Dass es die naechsten 2.000 km keine BMW Werkstatt gab, machte den Polizisten erstaunlicherweise nicht skeptisch. Nach der Polizeikontrolle kam auch schon das naechste Problemchen: An der Tankstelle war mal wieder der Sprit ausgegangen. Dieses Mal hatten wir aber mehr Glueck. Nach einer halben Stunde Wartezeit kam bereits Nachschub.

Unser Ziel war es, an diesem Tag bis nach Pico Truncado zu fahren und dort zu uebernachten. Es stellte sich jedoch heraus, dass Pico Truncado eine ziemlich haessliche, von Muell ueberhaeufte Stadt ist. Daher entschlossen wir bis nach Las Heras weiterzufahren. In Las Heras gab es nur ein einziges Hotel, das komplett ueberteuert und zerratzt war. Wir beschlossen also erneut weiterzufahren und wild zu campen. Nach einigem Suchen fanden wir tatsaechlich ein nettes Plaetzchen. Geschickterweise stellte Micha genau jetzt fest, dass er weder Essen noch zu Trinken mit hatte und sein Magen bereits dabei war, sich vor Hunger zu zersetzen. 😉 Es blieb uns also nichts weiteres uebrig als ca. 150 km weiter bis nach Perito Moreno zu fahren. Dort kamen wir dann abends gegen 10 Uhr nach 935 km total erschoepft an und waren froh, noch ein Hotel mit freien Betten gefunden zu haben.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Durch Regen und Sturm ans Ziel

Heute stand eine lange Fahrt vor uns: Von El Calafate fuhren wir bei schlechtem Wetter die 300km nach Rio Gallegos, um von dort aus nach Chile einzureisen. Nachdem wir die Einreiseprozedur hinter uns gebracht hatten, ging es weiter zum Faehrhafen, um von dort aus nach Feuerland ueberzusetzen. Fuer die Faehre benoetigte man keine Vorreservierung. Man stellte sich einfach hinten an der Schlange wartender Fahrzeuge an und innerhalb einer halben Stunde legten wir ab. Die Ueberfahrt dauerte ca. 15 Minuten und dann befanden wir uns endlich auf Feuerland!

Das Wetter wurde leider nicht besser. Bei Regen und Wind fuhren wir weiter Richtung Ushuaia. Leider mussten wir hierfuer ca 120 km unbefestigte Strasse hinter uns bringen. Die Piste war eine der schlechtesten, die wir bisher auf der Tour erlebt hatten. Man holperte von Schlagloch zu Schlagloch und ueberquerte unendlich viele Pfuetzen und Wellblechabschnitte.

Komplett durchnaesst und verfroren kamen wir am Grenzuebergang San Sebastian zurueck in Argentinien an. Die Grenzprozedur verlief zwar relativ schnell, aber mittlerweile war es schon 20Uhr und es regnete weiterhin in Stroemen. Die erwartete Stadt San Sebastian stellte sich leider nur als eine Grenzstation mit angeschlossener Tankstelle und Hotel heraus. Da die naechste richtige Stadt – Rio Grande – noch 80km entfernt war, beschlossen wir in den sauren Apfel zu beissen und in dem ueberteuerten Hotel zu uebernachten. Auch ein paar andere Reisende, die wir bereits unterwegs getroffen hatten, waehlten dieses Hotel. So verbrachten wir mit ihnen noch einen netten Abend im Hotelrestaurant.

Ueber Nacht klarte das Wetter auf und so fuhren wir bei herrlichen Sonnenschein auf unserer letzten Etappe weiter ueber Rio Grande in Richtung Ushuaia. Etwa 80km vor Ushuaia ueberholte uns ploetzlich ein winkender Motorradfahrer mit schweizer Nummernschild. Es handelte sich um Georg, den wir von der Ueberfahrt mit der Stahlratte kannten. Nach einer herzlichen Begruessung fuhren wir die restlichen paar Kilometer zusammen bis zu unserem Ziel Ushuaia.

Da das Wetter in den Bergen Feuerlands mittlerweile wieder umgeschlagen war und wir wieder total durchfroren waren, kehrten wir in Ushuaia als Erstes in ein nettes Café ein. Nach der kleinen Aufwaermung fuhren wir durch den Nationalpark Tierra del Fuego bis zum Ende der Ruta 3. So waren wir nach 6,5 Monaten und fast 50.000 km an unserem Ziel angekommen.

Tierra del Fuego

Auf dem Rueckweg in die Stadt kamen uns 2 Motorradfahrer entgegen, die Carmen bereits ueber Facebook kennengelernt hatte und die wir nun zum ersten mal im Real Life trafen. Claudia und Werner reisen mit ihren BMWs durch Suedamerika und planen wie Carmen die Segeltour auf der Stahlratte durch die Karibik im April mitzumachen. Wir entschlossen uns spontan alle zusammen auf einen Kaffee ins Visitor-Center zu fahren und tauschten Erfahrungen aus.

Am spaeten Nachmittag rissen wir uns endlich los und fuhren zum Campingplatz Rio Ripo, auf dem sich alljaehrlich die Motorradreisenden zwischen Weihnachten und Silvester treffen. Hier blieben wir ein paar Tage und rutschten mit vielen anderen Reisenden ins neue Jahr 2013.

Ankunft in Ushuaia

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Mit den Bikes zum Gletscher Moreno

Eigentlich hatten wir heute einen Ruhetag eingeplant. Ein Blick auf die Karte zeigte jedoch, dass der Gletscher Moreno nicht weit von uns entfernt lag. So beschlossen wir mit den Bikes die 90km zum Nationalpark Los Glaciares zu fahren. Wieder ging es durch die atemberaubende Landschaft Patagoniens vorbei am Lago Argentino. Im Nationalpark angekommen, nahmen wir an einer kleinen Bootstour direkt zum Gletscher teil. Wir hatten wieder einmal Glueck: Wie schon in Alaska brach auch diesmal direkt vor unserer Nase ein riesen Stueck Gletscher ab und krachte mit viel Laerm ins Wasser.

Fuer den Rueckweg waehlten wir eine kleine, unbefestigte Nebenstrasse ueber den Lago Roca durch den Nationalpark zurueck nach El Calafate. Den Rest des Tages verbrachten wir mit administrativen Sachen wie Waesche waschen, Routenplanung, Blog-update u.s.w.

Gletscher MorenoAusfahrt durch den Natinalpark Los Glaciares

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Auf der Ruta 40 nach Sueden

Fuer die naechsten Tage hatten wir uns die Ruta 40 Richtung Sueden vorgenommen, da sie im Gegensatz zur urspruenglich geplanten Strecke nach Feuerland (Ruta 3) auch unbefestigte Streckenabschnitte enthielt. Kurz hinter Malarguee begannen die ersten 50km Schotterpiste, die trotz des stellenweise recht starken Windes einfach zu fahren waren. Danach ging es weiter auf einer bestens asphaltierten Ruta 40 und der Wind nahm weiter zu. Ungeschickterweise war der Wind nicht nur recht stark sondern auch boeig. Nach anstrengender Fahrt bis in die Abendstunden hinein kamen wir schliesslich in Chos Malal an und versuchten eine Unterkunft zu finden. Dies war gar nicht so einfach. Um so dankbarer waren wir, dass uns ein Einheimischer bei der Suche half und uns zu mehreren Unterkunftsmoeglichkeiten fuehrte. Am Ende uebernachteten wir in einem Bungalow bei einem seiner Kumpels.

Ruta 40 Richtung Sueden

Die naechsten beiden Tage fuhren wir von morgens bis abends weiter auf der Ruta 40 Richtung Sueden. An heilig Abend kamen wir ziemlich erschoepft und verfroren in Rio Mayo an. Wir checkten in einem einfachen Hotel ein, besorgten uns etwas zu essen und einen Wein und schlossen den Tag ruhig ab. Weihnachten fiel also dieses Jahr aus 🙂

Gleich am naechsten Morgen, also am ersten Weihnachtsfeiertag, stellten wir fest, dass weder Supermaerkte, noch Restaurants oder Tankstellenshops geoeffnet hatten. Wir hatten uns schon damit abgefunden 2 Tage hungern zu muessen, als wir dann doch noch eine offene Baeckerei fanden.

Mit frischen Bankwaren gestaerkt, starteten wir unsere naechste Etappe nach Sueden, die laut unserer Karte grossteils aus unbefestigten Abschnitten bestehen sollte. Ein wenig enttaeuscht mussten wir feststellen, dass die Strecke weitgehend schon asphaltiert ist. Dennoch sorgten einige Kilometer Schotter- und Dreckpiste fuer etwas Abwechslung.

Die Tagesetappe fuehrte uns bis Gobernador Gregores. Wir wurden von einem anderen Motorradreisenden gewarnt, dass ab hier die Ruta 40 sehr schlammig und kaum passierbar werden sollte. Als wir uns abends die Nachricht nochmal genauer durchlasen, stellten wir fest, dass der schlimme Streckenabschnitt wahrscheinlich schon hinter uns lag. Da wir uns jedoch nicht ganz sicher waren, rechneten wir fuer den naechsten Tag mit dem Schlimmsten: naemlich die Bikes durch 174 km Schlamm zu ziehen 🙂 Wir hatten jedoch Glueck: sonniges Wetter verwandelte den schlammigen Untergrund in eine gut fahrbare Piste.

Unbefestigte Abschnitte auf der Ruta 40

In El Chalten angekommen, genossen wir den Anblick des Fitz Roy und beschlossen noch einen Abstecher zum Lago del Desierto zu machen. Die unbefestigte Strasse zu dem See war ein absolutes Highlight. Sowohl landschaftlich als auch fahrtechnisch kamen wir voll auf unsere Kosten.

El Chalten mit Fitz Roy im HintergrundTour zum Lago del Desierto

An diesem Tag waren wir beide nicht tot zu kriegen, daher beschlossen wir abends noch die ca. 200km nach El Calafate weiter zu reisen.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Muffensausen beim Wild Camping

Unser Weg fuehrte uns weiter durch die abwechslungsreiche Landschaft Argentiniens, die von Weinbergen ueber Kakteenlandschaften bis hin zu dichten, gruenen Waeldern reichte. Die Weinregion erstreckt sich von Salta bis Mendoza und erinnert dabei sehr an die Weinanbauregionen in Italien. In Cafayate, einem kleinen Staedtchen inmitten dieser Weinanbaugebiete, legten wir eine ungeplante Pause an, nicht nur um zu tanken, sondern auch um einen Road Side Repair an Michas Bike durchzufuehren. Michas Kupplungsseil war kurz zuvor gerissen und die Weiterfahrt ohne Kupplung waere sehr erschwerlich gewesen. Gluecklicherweise konnte Micha in Cafayate ein Universalbowdenzug besorgen und die Fahrt konnte weiter gehen.

Am spaeten Nachmittag kamen wir in San Miguel de Tucuman an und suchten uns eine Unterkunft im Stadtzentrum. Nach dem Check-In machten wir uns sofort auf zum lokalen BMW Haendler, um bei unseren Motorraedern ein paar Wartungsarbeiten durchfuehren zu lassen, wie z.B. Wechseln der Ketten, Reifen und Ventile einstellen. Nach der Arbeit kam dann das Vergnuegen: Wir suchten uns ein nettes Restaurant, um das beruehmte argentinische Steak mit leckerem argentinischen Rotwein zu geniessen.

Nachdem wir die Motorraeder am naechsten Tag vom BMW Haendler abgeholt hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Cordoba. Nach vielen hundert Kilometern neigte sich der Tag dem Ende, jedoch war Cordoba noch lange nicht in Sicht. So beschlossen wir, das erste Mal auf dieser Tour wild zu campen. Dies war gar nicht so einfach, da das Land direkt neben der Strasse zum grossen Teil abgezaeunt ist. Erst als wir bei einem Salzsee ankamen, fanden wir ein fast geeignetes Plaetzchen, welches jedoch mit der Warnung „Vorsicht Sumpfgebiet“ gekennzeichnet war. Also suchten wir noch ein wenig weiter und beschlossen schliesslich, direkt neben der Hauptstrasse hinter ein paar Bueschen zu campen.

Am naechsten Morgen machten wir uns weiter auf Richtung Cordoba, beschlossen dann aber spontan waehrend der Fahrt Richtung Westen abzubiegen, um die Ruta 40 nach Ushuaia zu nehmen. So fuhren wir mehrere hundert Kilometer Richtung Suedwesten. Nach der guten Erfahrung vom Vortag beschlossen wir, eine weiter Nacht wild zu campen. Ungefaehr auf halber Strecke zwischen San Luis und San Rafael nahmen wir eine winzige Sandpiste in die Pampa, um einige Meter neben dieser Sandpiste, unser Zeltlager aufzubauen. Da im Umkreis von 200km keine weitere Stadt zu finden war und auch die Hauptstrasse recht weit entfernt war, fuehlten wir uns hier in der entlegenen Einsamkeit recht sicher. Nach einem genialen Sonnenuntergang wurde dieses Gefuehl jedoch getruebt: Nach Einbruch der Dunkelheit wurde dieser kleine Pfad neben unserem Zelt haeufiger frequentiert als uns lieb war. Selbst nach Mitternacht fuhren noch Fahrzeuge die Sandpiste im Nichts auf und ab. Uns war ziemlich mulmig in den Zelten, da wir uns kaum einen legalen Grund fuer dieses Treiben in dieser abgelegenen Gegend vorstellen konnten.

Wild Camping zwischen San Luis und San Rafael in Argentinien

Nach zwei Tagen Wild Camping fuhren wir ziemlich zerratzt Richtung Malargue. Bei einem Fotostop sahen wir ein deutsches Motorrad vorbeisausen und umdrehen. Zu unser Ueberraschung war es Mathias, den wir schon mehrfach auf dieser Tour getroffen hatten, und seine Freundin. Wir nutzten die Gelegenheit, um zusammen weiter nach Malargue zu fahren und zusammen zu essen. Hier trennten sich wieder unsere Wege. Mathias und seine Freundin blieben ueber die Weihnachtstage in Malargue und wir fuhren weiter Richtung Sueden auf der Ruta 40.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Zwei Koffer sind einer zu viel :-)

Nach unserem Abstecher nach Bolivien, reisten wir am naechsten Tag ueber den Paso Jama weiter nach Argentinien. Da es am Grenzuebergang keinen Zoll auf chilenischer Seite gibt, mussten wir die Grenzformalitaeten schon in San Pedro de Atacama erledigen. So waren wir bereits offiziell aus Chile ausgereist, obwohl wir uns noch ca. 160 km von der Grenze entfernt befanden. Interessanterweise wurde es uns nach dem Ausreisen verweigert zum Tanken in die Innenstadt von San Pedro zurueckzukehren. Da uns gesagt wurde, dass sich die naechste Tankstelle erst in 450 km befindet, ignorierten wir diese Aussage einfach und tankten voll.

Die Strasse zur Grenze fuehrte an weiteren Salzseen vorbei und ueber bis zu 4800m hohe Paesse. Obwohl die Motorraeder dank Einspritzung immer noch rund liefen, war die abrufbare Leistung wegen der duennen Luft sehr beschraenkt. So schlichen wir ueber die Paesse der Grenze entgegen.

Die Grenzformalitaeten fuer die Einreise nach Argentinien waren sehr einfach. Jedoch zog sich der Prozess ein wenig hin, da gerade eine Reisegruppe vor uns angekommen war. Ganz unerwartet gab es an der Grenze eine Tankstelle, so dass wir nicht auf unsere Reservekanister angewiesen waren.

Bei einem weiteren Salzsee, dem Salinas Grande, machten wir einen Fotostop und fuhren eine kurze Strecke ueber die Salzebene.

Salinas Grande

Salinas Grande

Bei der Weiterfahrt fing Michas Motorrad kurz an zu schlingern und Micha vermutete einen Platten. Mit einem kurzen Blick auf die Raeder stellte er jedoch fest, dass alles in Ordnung war. So ging er davon aus, dass ihn nur eine Windboee erwischt hatte. Ein wenig stutzig machte ihn, dass ein Autofahrer hinter ihm einmal hupte. Da in Suedamerika haeufig gehupt wird, ignorierte er das Hupen und fuhr weiter. Unser Weg fuehrte uns ueber eine kurvige und bergige Passstrasse, die von Kakteen umsaeumt war. Diese Landschaft lud zu einem Foto ein und so hielten wir fuer einen Fotostop. Micha nutzte die Gelegenheit, um nochmal seinen Reifen zu ueberpruefen als Carmen ihn fragte: „Was hast du mit deinem Koffer gemacht?“ Micha ging auf diese Frage nicht ein und erst nachdem Carmen wiederholt nach seinem Koffer fragte, fiel es Micha wie Schuppen von den Augen: sein kompletter linker Koffer samt Gepaeckrolle fehlte. Ungeschickterweise enthielt ausgerechnet dieser Koffer sein MacBook, Kreditkarten, die Festplatte mit den Fotos, Werkzeug und viele Klamotten. Also drehten wir sofort zum Salzsee um, um den Koffer zu suchen.

Wir fuhren die in Frage kommende Strecke mehrfach ab und fragten alle Verkaeufer und Besucher am Salzsee nach dem Koffer, jedoch vergeblich. Da es bereits recht spaet war und Micha kein Licht mehr am Motorrad hat, machten wir uns schliesslich auf den Weg nach Purmamarca, um ein Bleibe fuer die Nacht zu finden.

In Purmamarca gingen wir zur Polizei, um den Verlust zu melden – in der Hoffnung, dass ein ehrlicher Finder den Koffer dort abgeben wuerde. Der Polizist schrieb allerdings nur Michas Telefonnummmer, Name und Email-Adresse auf einen herumliegenden Schmierzettel auf. Damit war unsere letzte Hoffnung auf ein Wiederfinden des Koffers entgueltig begraben.

Da Purmamarca zwar sehr idyllisch, jedoch auch sehr klein ist, fuhren wir am naechsten Tag weiter nach Salta, einer groesseren Stadt in der Naehe. Dort kaufte Micha einen Teil der verloren gegangen Sachen nach.

Da Salta recht viel Infrastruktur bietet, haben wir beschlossen zwei Tage hier zu bleiben. Carmen nutzte die Gelegenheit, um ihren Hinterreifen wechseln zu lassen, eine Kfz-Versicherung fuer Argentinien und Chile abzuschliessen und Haare zu schneiden. Der Friseurbesuch war rekordverdaechtig: ca. 2 Minuten schnitt der Friseur wild herum und erzaehlte ihr, dass ihre Haare leider komplett ungeeignet sind. Ziemlich zerrupft verliess Carmen den Salon. Na ja, Haare wachsen ja wieder 🙂

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Abstecher nach Bolivien

Unweit von San Pedro de Atacama liegt die wunderschoene Laguna Colorada im Sueden Boliviens. Da nur Sandpisten zur Lagune fuehren, beschlossen wir an einer 4WD Tour nach Bolivien teilzunehmen. Wir hatten allerdings Bedenken, ob wir ohne Motorraeder aus Chile ausreisen koennen. Diese Bedenken wurden uns jedoch genommen, als wir uns beim chilenischen Zoll genauer erkundigten.

Nachdem die Zollformalitaeten erledigt waren, ging es auf zur bolivianischen Grenze, die aus einer kleinen Huette und einem „Pippibus“ mitten im Nichts bestandt. Dort bekamen wir nicht nur unseren Einreisestempel sondern auch ein kleines Fruehstueck.

Auf der bolivianischen Seite wurden die Wege zunehmend schlechter. Nach einigen Kilometern fuhren wir weitgehend in tiefen Sand- und Geroellpisten, bzw. komplett querfeldein.

Den ersten Stop machten wir an der Laguna Salada, einer farbenfrohen Salzlagune, in der zahlreiche Flamingos nach Nahrung suchten. Die Fahrt ging weiter an Geysiren vorbei zum eigentlichen Highlight der Tour: der Laguna Colorada. Die Laguna Colorada schimmert in verschiedenen Rottoenen, in denen sich die umgebenen Berge und Wolken spiegeln: eine sehr beeindruckende, wenn auch surreale Landschaft.

Laguna Colorada

Nach dem Aufenthalt an der Laguna Colorada fuhren wir im Hoellentempo auf den unbefestigten Wegen zur Laguna Verde und Blanca. Da es mittlerweile schon recht spaet geworden war, machten wir dort nur einen recht kurzen Fotostop und fuhren zurueck Richtung Chile.

In San Pedro de Atacama erledigten wir die Grenzformalitaeten zur Wiedereinreise in Chile. Dies zog sich jedoch recht lange hin, da die Beamten kurz zuvor einen grossen Drogenfund gemacht hatten und dementsprechend beschaeftigt waren.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Auf der Suche nach dem Mondtal

Auf der Fahrt nach San Pedro de Atacama war noch alles in Ordnung. Doch dann kam ein Strassenschild mit dem Hinweis auf das Mondtal. Also bogen wir auf die Schotterpiste ab und versuchten das Mondtal zu finden. Etwas skeptisch wurden wir als wir Schilder mit dem Hinweis auf ein Minenfeld sahen. Da das Minenfeld abgesteckt war, machten wir uns keine weiteren Gedanken und fuhren munter weiter. Nach 30km Schotterpiste war immer noch kein Mondtal in Sicht und wir entschieden uns umzudrehen.

Ungefaehr 5km bevor wir wieder die Hauptstrasse erreichten, passierte es: Micha hatte sich auf der Schotterpiste ueberschaetzt und war mit ca. 50km/h ins schlingern geraten. Sein Motorrad geriet ausser Kontrolle und Micha ueberschlug sich mit dem Bike. Carmen sah nur eine riesen Staubwolke vor sich und als der Staub sich legte, zeigte sich das Chaos: Michas Koffer und Gepaeckrollen waren in alle Himmelsrichtungen zerstreut und Teile vom Motorrad wie Spiegel, Scheinwerfer und Blinker lagen im Schotter. Das Cockpit des Motorrads war komplett eingedrueckt und Tacho und Drehzahlmesser total zerstoert. Im Gegensatz zum Motorrad war Micha ausser ein paar blauen Flecken und Kratzern unversehrt. Nach einer Schrecksekunde versuchten wir das Beste aus der Situation zu machen. Wir befestigten die Koffer und Gepaeckrollen provisorisch und bogen das Cockpit so weit zurueck, dass man das Motorrad wieder halbwegs lenken konnte. Im Schleichtempo fuhren wir so weiter Richtung San Pedro de Atacama und suchten uns ein Hostel fuer die Nacht.

Crash

Am naechsten Morgen entfernte Micha alle kaputten und ueberfluessigen Teile aus dem Cockpit und bog es so weit zurecht, dass das Motorrad wieder komplett lenkbar war. Danach machten wir eine Probefahrt und fuhren zum Salar de Atacama, einem Salzsee in der Atacama-Wueste. Der Salar de Atacama ist zwar bei weitem nicht so gross wie der beruehmte Salar de Uyuni in Bolivien, aber immerhin bekamen wir so eine grobe Vorstellung von der Schoenheit der Salzseen.

Nach dem Ausflug zum Salzsee, setzten wir unsere Suche nach dem Mondtal fort. Da wir dieses mal den richtigen Weg nahmen, kamen wir schon nach wenigen Kilometern am Mondtal an. Wir nutzten die Gelegenheit, um ein paar Fotos zu machen und fuhren danach zum Hostel zurueck.

Im Hostel trafen wir Linda und Samuel, zwei Deutsche, die wir bereits vormittags in der Stadt kennengelernt hatten. Mit den beiden verbrachen wir einen netten Abend in San Pedro de Atacama.

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Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Auf nach Bolivien oder lieber doch Chile? :-)

Ursprünglich hatten wir geplant nach Bolivien weiter zu reisen und so machten wir uns auf den Weg nach Puno am Titicacasee nahe der Grenze zu Bolivien. Abgesehen von der tollen Lage am See ist Puno eine ziemlich häßliche Stadt. Wir hatten einige Mühe, eine Unterkunft mit Parkmöglichkeiten für die Bikes zu finden. Schließlich hat es dann doch noch geklappt.

Abends wollten wir uns auf die Weiterreise nach Bolivien vorbereiten und fanden folgende Seite über die Straßenverhältnisse in Bolivien. Die Berichte anderer Motorradreisender waren auch nicht vielversprechender und so überlegten wir hin und her, wie wir nun weiter vorgehen sollten.

Am nächsten Morgen entschlossen wir uns schweren Herzens doch Richtung Chile weiter zu fahren, da uns die Straßenverhältnisse Boliviens in der Regenzeit doch etwas zu unberechenbar erschienen. Leider verpassen wir dadurch den Salar de Uyuni, einem großen Salzsee in Bolivien, den wir überqueren wollten. Allerdings steht der Salzsee aufgrund der Regenzeit zum großen Teil bereits unter Wasser, so dass dieses Vorhaben sowieso nicht mehr geklappt hätte,

Um nach Chile zu kommen, mussten wir nach Tacna zurück ans Meer fahren. Auf der Fahrt dorthin hat uns doch tatsächlich die peruanische Polizei angehalten und wollte unsere internationale KFZ Versicherung für Peru sehen, die wir natürlich nicht hatten. 😉 Zum Glück akzeptierten sie auch unseren selbst ausgestellten Versicherungsschein, den wir vor einigen Wochen erstellt und ausgedruckt hatten.

Die Grenzüberschreitung nach Chile war sehr einfach, aber auch sehr nervig, da zum ersten Mal von uns verlangt wurde, alle Gepäckrollen und Koffer zum Durchleuchten zu entladen. Über Nacht blieben wir in Pozo al Monte, einer kleinen Stadt im Norden Chiles.

Skulpturen kurz hinter der Grenze

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

„Bikertreffen“ in Cusco

Nach einer weiteren Fahrt durch die Berge und über 4000m hohe Pässe kamen wir am Nachmittag in Cusco an. Alex und Mathias, zwei Biker aus Deutschland, hatten uns ein günstiges, biker-freundliches Hostel direkt in der Innenstadt von Cusco empfohlen. Dort angekommen, staunten wir nicht schlecht, als wir weitere 5 Bikes mit 8 Bikern, allesamt aus Deutschland, vorfanden. Alle Motorradfahrer waren wie wir auf Südamerikatour Richtung Ushuaia unterwegs.

Unser Hostel im Zentrum von Cusco

Neben den deutschen Bikern waren auch Steve und Roy, zwei norwegische Biker, die wir von der Stahlratte kennen, in Cusco. Abends gingen wir mit den beiden essen, allerdings hatten wir keine gute Wahl getroffen: Wir gingen in ein günstiges Touri-Restaurant, das ganze Menüs für nur 15 Soles ( ca. 5 € ) anbot. So war es kein Wunder, dass das Alpaca Steak kalt und zäh war und zudem auch noch den Wunsch hatte, möglichst schnell unseren Verdauungstrakt zu verlassen. 😉 Nichtsdestotrotz gingen wir noch auf einen Absacker in eine Bar und tranken das peruanische Nationalgetränk „Pisco Sour“.

Am nächsten Tag frühstückten wir gemeinsam mit den anderen deutschen Bikern und verabschiedeten uns von ihnen, da fast alle nach dem Frühstück Richtung Colca Canyon aufbrachen. Da wir beide den Colca Canyon schon gesehen haben, blieben wir noch einen weiteren Tag in Cusco und schauten uns ein paar Ruinen am Rande der Stadt an. Von dort hatte man auch einen tollen Überblick über Cusco.

Blick auf Cusco

Da Steve und Roy am nächsten Tag ihre Rückreise nach Norwegen antraten, nutzten wir die Gelegenheit zu einem Abschiedsessen mit den beiden. Dieses Mal schauten wir jedoch nicht auf’s Geld und aßen in dem wahrscheinlich teuersten Restaurant der Stadt. Das Essen war allerdings auch dementsprechend gut.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Turbulenter Flug über die Nazca-Linien

Unser nächstes Ziel waren die berühmten Nazca-Linien. Auf dem Weg dorthin hatten wir ziemlich heftigen Seitenwind, der typisch an der Küste Peru’s zu sein scheint. So hatten wir schonmal einen kleinen Vorgeschmack dessen, was uns in Patagonien erwartet wird. Unsere Fahrt führte auch durch den dichten Verkehr Lima’s und wir waren recht froh als wir die verstopften Strassen hinter uns gelassen hatten.

Nach langer Fahrt kamen wir am späten Nachmittag in Nazca an und entschlossen uns am nächsten Morgen über die berühmten Nazca-Linien zu fliegen. Morgens um 8Uhr brachte uns ein Taxi zum Flughafen auf dem wir einen richtigen kleinen Check über uns ergehen lassen mussten, wie z.B. Gepäckkontrolle, Wiegen usw… Danach stiegen wir in eine kleine Cessna ein und setzten zum Start an. Die Cessna flog ziemlich tief und kurvte um die Graphiken, damit wir die Nazca-Linien so nah wie möglich sehen konnten. Dies war zwar gut gemeint, aber nach ca. 10 Minuten war uns beiden so übel, dass wir nur noch zurück auf festen Boden wollten. Die 4 Tage auf der „Stahlratte“ waren nichts gegen die 20 Minuten Flug über die Nazca Linien. Uns hat es gewundert, dass sich die Leute nicht in Massen bei dem Flug übergeben haben. Unser Fazit ist: Viel Geld für einmal Flugkrankheit und eine nicht übermässig beeindruckende Aussicht.

Nazca LinienNazca Linien

Nach dem Flug mussten wir uns erstmal ein wenig von der Übelkeit erholen bevor wir uns wieder in die Sättel schwangen. Es ging über die Berge Richtung Cusco. Da wir erst gegen Mittag aufgebrochen waren, mussten wir in einem kleinen Dorf in den Bergen übernachten. Ursprünglich hatten wir überlegt wild zu campen. Aber wegen der klirrenden Kälte und Regen waren wir froh, dass wir ein Hostelzimmer mit Parkmöglichkeiten für die Bikes gleich neben den Betten fanden.

Unser Zimmer mit Parkmöglichkeit für die Bikes :-) In einem kleinen Dorf zwischen Nazca und Cusco

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Schotterpiste durch den Canyon del Pato

In Peru wechselte die Vegetation drastisch: Während in Ecuador die Panamericana kurvig durch üppige Bergvegetation führte, erstreckte sie sich in Peru schnurgerade durch Steppen und Wüstenlandschaft. Da die schnurgerade Strecke auf Dauer ein wenig langweilig war, beschlossen wir der Empfehlung von Steve und Roy, zwei Motorradreisenden, die wir auf der Stahlratte kennengelernt hatten, zu folgen und durch den Canyon del Pato zu fahren.

Der Canyon führt am Rio Santa entlang und bildet eine Schlucht zwischen den Bergketten Cordillera Negra und Cordillera Blanca. Wir starteten die Tour früh morgens in Santa, um genug Zeit im Canyon verbringen zu können. Zunächst führte uns die Tour auf einer asphaltierten Straße entlang. Kurze Zeit später wurde sie jedoch zu einer anfangs breiten und später immer enger werdenden Schotterpiste, die über wacklige Brücken und unzählige, unbeleuchtete Tunnel führte. Letzteres stellte ein kleines Problem dar, da bei Carmen das Licht ausgefallen war. In den längeren Tunnelstücken musste daher Micha mit leicht betätigter Bremse ca. 2 bis 3 Meter vor Carmen vorfahren, um ihr mit dem Bremslicht den Weg zu leuchten. Abgesehen von dieser kleinen Unanehmlichkeit, hatte die Fahrt auf der unbefestigten Piste vorbei an den tiefen Schluchten sehr viel Spaß gemacht. Zudem war die Aussicht über den Canyon atemberaubend.

Kurz vor Caraz war die Straße wieder asphaltiert und wir fuhren vorbei an Gletschern über Huaraz wieder zurück auf die Panamericana am Meer.

canyon del patotunneldurchfahrt im canyon del patocanyon del patocanyon del patocanyon del patocanyon del pato

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Glück im Unglück

Von Banos aus starteten wir eine lange Etappe durch die Berge vorbei am schneebedeckten Chimborazo nach Loja. Wir blieben zwar weiterhin auf der Panamericana, die auf diesem Teilstück sehr kurvig ist und super viel Spass machte. So fuhren wir einige Stunden unermüdlich durch die Berge bis wir zu einer langgestreckten Brücke kamen. Da geschah es: Micha war an diesem Tag vorgefahren und passierte die Brücke. Am Ende der Brücke befand sich komplett unerwartet ein kaum sichtbarer, nicht markierter Speed-Bump (Geschwindigkeitshuckel?). Micha sah den Huckel im Aspahlt in letzter Sekunde und machte eine Vollbremsung, um nicht über den Huckel zu fliegen. Ungeschickterweise sah auch Carmen den Huckel nicht und wurde von der Vollbremsung überrascht. Sie bremste zwar noch, aber es war leider zu spät. Sie krachte mit geschätzen 60 km/h mit ihrem rechten Koffer in Michas linken Motorradkoffer. Durch die Wucht des Aufpralls wurden beide Koffer abgerissen und wir beide zu Boden geschleudert. Wir rutschen einige Meter auf dem Asphalt entlang, kamen zum Glück jedoch recht schnell zum Stillstand. Micha’s Fuss war unter seiner Maschine eingeklemmt, doch Carmen konnte das Motorrad anheben und so Michas Fuss befreien. Nach einem kurzen Check stellten wir fest, dass uns ausser ein paar Prellungen und Schürfwunden nichts weiter passiert ist. Zum Glück hatten wir die kompletten Schutzklamotten getragen. Auch die Motorräder hatten keinen grossen Schaden genommen, nur die Alukoffer und Carmen’s Tankrucksack wurden in Mitleidenschaft genommen, um es gelinde auszudrücken. Die Kofferhalterungen waren teilweise abgerissen und die Koffer selbst total verbogen. Nach einigem Basteln konnten wir die Koffer wenigstens sporadisch befestigen und die 100km weiter nach Loja fahren.

Carmen's Koffer nachdem Crash

In Loja angekommen checkten wir in einem netten Hostel direkt in der Innenstadt ein und überlegten uns unsere Optionen. Unser erster Ansatz war es, neue Koffer zu beschaffen. Wir fanden auch tatsächlich noch am selben Abend einen Satz Softbags für schlappe 240 US-Dollar. Der Preis war uns definitiv zu hoch und daher überlegten wir, ob wir nicht unser Gepäck so weit reduzieren können, dass wir mit 2 Koffern weniger fahren können. Mit dieser Idee im Hinterkopf schlossen wir den Tag ab. So richtig zufrieden waren wir mit dieser Option jedoch auch nicht und beschlossen am nächsten morgen mit den Koffern zu einer kleinen Werkstatt zu gehen, um die Boxen richten zu lassen. Der Schlosser war weder motiviert noch ein Meister seines Faches, allerdings schlug er die Alukoffer immerhin so zu recht, dass wir die Koffer wieder an den Motorrädern befestigen und sie halbwegs schliessen konnten. Wasserdicht sind sie zwar nun nicht mehr, aber wozu gibt es Plastiktüten. 🙂 Ausserdem haben wir noch jeweils ein Loch in die Koffer bohren lassen, damit reinlaufendes Regenwasser ablaufen kann.

Nach dieser kleinen Verzögerung machten wir uns am nächsten Morgen zur Grenze nach Peru auf. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einer Militärkontrolle angehalten. Die Soldaten waren jedoch sehr nett und nach einer kurzen Ausweiskontrolle machten sie noch ein paar Erinnerungsfotos mit uns.

Der Grenzübertritt verlief dann sehr unspektakulär: Der Prozess war sehr einfach, allerdings dauerte die ganze Prozedur mal wieder fast 2 Stunden. In der ersten grossen Stadt hinter der Grenze, in Piura, suchten wir verzweifelt ein preisgünstiges Hotel mit Parkmöglichkeit für die Bikes. Wir waren schon ziemlich entnervt, als uns Felipe und seine Familie ansprachen. Felipe konnte sehr gut Deutsch, da er für 6 Monate in Deutschland gelebt hatte und zeigte uns ein günstiges Hostel direkt im Zentrum. Nach dem check-in gingen wir noch mit Felipe, seiner Frau und seinen beiden Söhnen essen. Ein herzlicheren Empfang in Peru hätten wir uns gar nicht vorstellen können.

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Reise zum Mittelpunkt der Erde

Nach einem kurzen Technikcheck der Bikes und einer kleinen Reparatur (Micha’s Kupplungsseil war kurz vorm Reissen) setzten wir unsere Reise Richtung Süden fort. Um nach der Dirt Road Tour die Bikes etwas zu schonen, blieben wir vorerst auf der sehr gut asphaltierten Panamericana. In dem netten Örtchen Otavalo machten wir einen kurzen Stop, um den lokalen Markt zu besichtigen. Von dort aus ging es weiter Richtung Äquator. Bei Cayambe war es dann endlich soweit: Wir überschritten den Äquator von der Nord- auf die Südhalbkugel, ein großer Milestone dieser Reise. Zu unserer Freude fanden wir dort eine Mitad del Mundo (Mitte der Welt) Statue, die zu einem Fotostop einlud.

In der Nähe von Quito gab es sogar einen richtigen Park zum Thema Äquator, den wir auch besuchten. Für US$ 2 Eintritt gab es hier Restaurants, Cafes, ein riesiges Äquatormonument und ein entsprechendes Museum. Wir fanden den Park jedoch etwas zu touristisch und setzten daher unsere Reise weiter fort.

Nachmittags wurde das Wetter leider zunehmend schlechter und es fing an zu regnen. Zudem fuhren wir immer höher in die Berge und seit langem haben wir das erste Mal wieder richtig auf den Bikes gefroren. Trotz des schlechten Wetters war die Spitze des Cotopaxis klar zu sehen, eine tolle Entschädigung für die Schinderei. Das Frieren sind wir anscheinend nicht mehr gewohnt. Daher checkten wir im nächsten Hotel in Latacunga ein.

In der Nähe von Latacunga wartete ein weiteres Highlight Ecuadors auf uns, die Laguna Quilotoa. Laut Reiseführer sollte eine unbefestigte Straße zur Lagune führen. Daher hatten wir uns auf 30km Schotterpiste eingestellt und waren daher um so mehr überrascht, als wir uns auf einer bestens asphaltierten, kurvigen Bergstraße, die bis an den Rand der Lagune führte, wiederfanden. Die Strecke hat sehr viel Spaß gemacht und führte uns auf unseren bisher höchsten Punkt von 4012m. Obwohl wir etwas Pech mit dem Wetter hatten, war die Laguna Quilotoa dennoch sehr beeindruckend. Regenwasser, das sich im Krater des gleichnamigen Vulkans sammelte, bildete nach dem letzten Ausbruch im Jahre 1280 diese Lagune. Abhängig von den Lichtverhältnissen wechselt das Wasser in der Lagune seine Farbe von Türkis, Grün bis Schwarz.

Nach diesem Highlight kam der Tiefpunkt des Tages: Auf dem Weg zurück ins Tal regnete es in Strömen und stellenweise schneite es sogar. Die Landschaft um uns herum begann sich durch den Schneefall langsam weiss zu färben. Wir hatten unsere warmen Sachen ganz tief unten im Koffer verpackt und waren daher zu faul, uns wärmer anzuziehen. So fuhren wir frierend und total durchnässt bis nach Banos, einem kleinen, malerischen Örtchen, in dem wir heute übernachten.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Übermut tut selten gut

Laut Google sollte die Fahrt von Medellin nach Cali über 8 Stunden dauern. Also standen wir schon früh morgens um 6 Uhr auf und machten uns auf den Weg. Eigentlich wollten wir die Panamericana nehmen, jedoch bog Carmen falsch ab und wir fanden uns auf einer wunderschönen, kurvigen Bergstraße wieder. Dieselbe Straße, die wir nachts mit dem LKW nach Medellin gefahren waren, nur dass wir dieses Mal etwas schneller unterwegs waren. 😉 Zwischendrin machten wir einen Stop in unserem alten Hotel in Supia, um uns um das zweite Set Ersatzteile aus Kalifornien zu kümmern. Nach dieser kleinen Pause und ein paar weiteren schönen Kilometern in den Bergen kamen wir nachmittags in Cali an. Wir übernachteten im Hostel Casa Blanca, dessen Besitzer auch ein begeisterter Biker ist und in dem schon viele Motorradreisende untergekommen sind. Hier trafen wir auch zufällig auf Jesper, den wir bereits von der Überfahrt auf der Stahlratte kannten. Wir verbrachten den Abend mit ihm zusammen bei chinesischem Essen und Wein.

Da wir bereits länger als geplant in Kolumbien waren, wollten wir relativ schnell nach Ecuador weiterreisen. Einen Zwischenstop machten wir noch in Pasto, bevor wir heute morgen zur Grenze nach Ecuador aufbrachen. Auf dem Weg dorthin besichtigten wir die Kirche Las Lajas in der Nähe von Ipiales, die auf einer Brücke über einer Schlucht gebaut wurde.

Bis zur Grenze waren es dann nur noch ein paar Kilomter. Die Einreise von Kolumbien nach Ecuador war ziemlich einfach, hat aber aufgrund des Andrangs dennoch 2 Stunden gedauert. Mit dem Stempel im Pass und den temporären Importpapieren in der Hand fuhren wir weiter auf der Panamericana, jedoch nur für ein paar Kilometer. Dann wählten wir eine Offroadpiste ins Hinterland Richtung El Angel. Die Piste bestand zum großen Teil aus Steinen und Dreck. Zwischendrin war sie jedoch auch etwas aufgeweicht und schlammig. Die Fahrt hat sehr viel Spaß gemacht, jedoch hatten es die schlammigen Stücke in sich. Daher liess auch jeder von uns mal sein Bike fallen. Carmen’s Stürze waren relativ unspektakulär, jedoch wurde der rechte Blinker und ihr Tankrucksack in Mitleidenschaft gezogen.

In einer schlammigen Kurve beschloss Micha, sein Bike in einem Graben zu parken und konnte es unglücklicherweise auch nicht aus eigener Kraft wieder rausziehen. Leider hat Carmen von diesem Mißgeschick nichts mitbekommen und fuhr munter weiter. Erst bei einem Fotostop bemerkte sie ihren fehlenden Mitfahrer. Bei dem Versuch umzudrehen und zurück zu fahren, legte sie ihr Motorrad auf die Seite und war auch nicht in der Lage, es alleine aufzuheben. In der Zwischenzeit hatte sich Micha die Seele aus dem Leib geschrien, aber ohne Erfolg. So machte er sich zu Fuß auf den Weg in Carmen’s Richtung. Carmen machte sich ihrerseits auch zu Fuß auf den Rückweg und so trafen wir uns dann in der Mitte. Zuerst stellten wir Carmen’s Motorrad wieder auf und fuhren bzw. liefen zurück zu Michas Maschine.

Wir versuchten das Motorrad zu zweit mit reiner Muskelkraft aus dem Graben zu ziehen, jedoch erfolglos. Danach banden wir Carmen’s Motorrad mit einem Seil an Micha’s Bike, doch das Seil riss. Alle guten Dinge sind drei: Dieses Mal benutzten wir die „Rock Straps“ Gepäckgurte zwischen den Bikes und es gelang uns tatsächlich Micha’s Motorrad zur Hälfte aus dem Graben zu ziehen, bevor dann auch die Rock Straps rissen. Glücklicherweise schafften wir das letzte Stück per Hand und wir konnten unsere Fahrt durch die beeindruckende Landschaft nach El Angel fortsetzen.

Ab El Angel bogen wir wieder auf die Panamericana, um weiter Richtung Otavalo zu fahren. Eigentlich hatten wir geplant, dort zu übernachten. Da es jedoch mittlerweile recht spät war, beschlossen wir im Valle de Chota in einem Hotel nahe der Panamericana zu übernachten.

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Das Warten hat ein Ende :-)

1,5 Wochen haben wir bereits in Supia verbracht und dabei das komplette Team der hier aktiven, kanadischen Goldbergbaugesellschaft kennengelernt. Das Team wartete genauso gelangweilt wie wir, jedoch nicht auf Ersatzteile, sondern auf die Auflösung eines Aufstandes der lokalen Bevölkerung, die gegen den Goldabbau des Unternehmens intervenierte. Hierzu muss man wissen, dass zwischen Supia und dem nahegelegenen Dorf Marmato ein riesiges Goldvorkommen vorhanden ist. Das Goldvorkommen ist hier so gross, dass man uns sogar netterweise zwei Stücke überlassen hat. 😉

Die sehnlichst erwarteten Ersatzteile aus Bogota kamen am nächsten Nachmittag an und wir machten uns sofort an die Arbeit. Die Reparatur des eigentlichen Wasserpumpenproblems war ziemlich einfach und schnell erledigt. Jedoch stellte sich der Zusammenbau des Motorrads als deutlich komplexer heraus. Nach dem dritten Versuch hatten wir den Kupplungsdeckel endlich montiert, doch das schwierigste sollte noch kommen: Die Ölrückleitung wollte sich einfach nicht befestigen lassen. Nach stundenlangen Versuchen brachen wir die Reparatur erst einmal ab als es dunkel wurde.

Am nächsten Tag setzten wir unsere Versuche fort. Hierbei half uns ein lokaler Mechaniker mit dessen Hilfe es uns auch tatsächlich gelang, die Leitung zu befestigen. Nun wurde es spannend: Das erste Warmlaufen verlief gut und die Maschine überhitzte nicht mehr. Die Reparatur der Wasserpumpe war also geglückt. Ganz unerwartet trat jedoch ein anderes Problem auf: Beim Versuch einer Probefahrt stellten wir fest, dass man trotz gezogener Kupplung keinen Gang einlegen konnte. Wir versuchten noch einige Zeit lang, das Kupplungsspiel einzustellen. Alle Versuche stellten sich jedoch als erfolglos heraus: Wir vermuteten, dass die Kupplung beschädigt wurde. Es blieb also nur übrig, das Motorrad in eine BMW Werkstatt transportieren zu lassen.

Die Transportangebote variierten sehr stark: Der Transport nach Bogota hätte ca. 500 US Dollar gekostet, während der Transport nach Medellin, organisiert durch den Hotelbesitzer, nur ca. 50 US Dollar kosten sollte. Diese Entscheidung war also einfach zu treffen. 😉 Der Transport sollte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag erfolgen. Ursprünglich sollte das Bike am Donnerstag Nachmittag verladen werden. Dies zog sich jedoch länger hin als erwartet und es war bereits fast 23 Uhr als das Motorrad endlich auf dem Lastwagen festgezurrt war. Außerdem stellte sich heraus, dass für Carmen kein Platz mehr im LKW war. Daher mussten wir ein wenig improvisieren und verluden all unser Gepäck auf den LKW, so dass wir beide auf Michas Bike dem LKW folgen konnten.

Nach etwa 3 Stunden Schlaf begann die Odyssee morgens um 4 Uhr. Erstaunlich pünktlich kam der LKW am Treffpunkt in der Nähe unseres Hotels an. Die erste Stunde verlief zunächst problemlos. Dann allerdings wurde der LKW von Carmen’s Bike angesteckt und bekam dieselben Überhitzungsprobleme. 😉 Alle 5km musste der LKW anhalten, um Wasser nachzufüllen und den Motor abkühlen zu lassen. Irgendwann gab der Fahrer verzweifelt auf und beschloss, das Problem zu beheben und den Lüfter reparieren zu lassen. Dies kostete uns bestimmt 2,5 Stunden aber immerhin hatten wir währenddessen Gelegenheit mit den anderen Passagieren zu frühstücken und uns nett zu unterhalten. Kaum war der LKW repariert, ging es weiter. Jedoch kamen wir nicht besonders weit. An einer Polizeikontrolle wurde der Lastwagen aus dem Verkehr gezogen und es stellte sich heraus, dass der Fahrer die falschen Fahrzeugpapiere mitführte. Irgendwie konnte er dieses Problem lösen und wir setzten unsere Fahrt fort.

Nach ca. 8 Stunden kamen wir dann endlich im ca. 140km entfernten Medellin bei der BMW Werkstatt an. Die BMW Mechaniker nahmen sofort das Bike an und machten sich an die Arbeit. Am späten Nachmittag erhielten wir die Auskunft, dass der Kupplungsschaft tatsächlich beim Aus- oder Einbau beschädigt wurde. Natürlich hatten sie das Ersatzteil nicht auf Lager, doch konnten sie glücklicherweise die beschädigten Zähne ausfräsen und so den Kupplungsschaft reparieren.

Heute Mittag holten wir dann das Bike vom BMW Händler ab. Bei dieser Gelegenheit kauften wir gleich noch zwei neue Metzeler Sahara 3 Hinterreifen für jeweils 80 Euro, ein Angebot, welches wir so schnell wahrscheinlich nicht mehr bekommen werden. Micha liess seinen Hinterreifen gleich montieren, während Carmen ihren Reifen nur mitnehmen wird, da sie noch 4mm Profil hat.

Ab morgen sind wir endlich wieder „on the road“. Es wurde auch Zeit!

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Gestrandet in Supia

Dienstag Morgen stiess Micha wieder zu Carmen und den anderen Bikern in Supia. Genau rechtzeitig, um die Ursache der Überhitzungsprobleme an Carmen’s Motorrad mit analysieren zu können. Steve und Roy hatten schon ein paar einfache Tests durchgeführt und da wir jetzt mit Michas Maschine zwei identische Motorräder hatten, konnten wir ein paar weiterführende Tests durchführen. Zunächst probierten wir den Temperatursensor und das Thermostat von Michas Maschine an Carmen’s Bike aus. Beides konnte jedoch die Überhitzungsprobleme nicht lösen. Als nächstes wollten wir eigentlich auch den Kühler umbauen, schauten uns jedoch erstmal die Wasserpumpe an beiden Bikes an. Dabei stellten wir fest, dass wir das Wasserpumpenflügelrad an Carmen’s Bike mit etwas Kraft drehen konnten, während das bei Micha’s Motorrad nicht möglich war. Also machten wir uns daran, den Kupplungsdeckel abzubauen, um uns die Wasserpumpe genauer anzuschauen. Dabei stellten wir fest, dass die Antriebszahnräder der Wasserpumpe von Carmen’s BMW komplett verschlissen waren.

Die Ursache war also identifiziert, jetzt ging es daran, die Ersatzteile zu organisieren. Dabei half uns insbesondere der Kanadier Sean, der hier im Bergbau tätig ist. Leider gab es in ganz Kolumbien nur ein einziges Antriebszahnrad, wir benötigten jedoch zwei. Also blieb uns nichts anderes übrig als die Ersatzteile aus den USA schicken zu lassen. Ben aus Kalifornien war uns dabei eine sehr große Hilfe. Er bestellte die Teile in San Jose und schickte sie per UPS nach Kolumbien. Da Supia eine ziemlich kleine Stadt in den Bergen Kolumbiens ist und wir Bedenken hatten, ob UPS zeitnah in diese Region versendet, ließen wir die Teile nach Pereira zur Mutter Miguels, des Übersetzers der hier operierenden Goldbergbaugesellschaft, schicken. An dieser Stelle nochmal ganz vielen Dank an Ben und Miguel für ihre Hilfe!

Laut UPS sollte der Transport bis nach Kolumbien ungefähr 3 bis 5 Werktage dauern. Allerdings hat sich am Shipmentstatus im UPS Trackingsystem seit Freitag nichts mehr geändert. Daher waren wir sehr froh als ein paar Rennradfahrer, die gestern hier im Hotel eingecheckt hatten, ihre Kontakte nutzten, um doch noch die Ersatzteile direkt hier in Kolumbien zu besorgen. Es hat sich herausgestellt, dass BMW Bogota die gesuchten Zahnräder als Trainingsteile zur Verfügung hat und sie uns netterweise zuschicken können. Wenn alles nach Plan verläuft, kommen die Ersatzteile morgen mittag an. Bis dahin geniessen wir weiterhin die Zeit hier in Supia.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Abschied von der Karibikküste

Ich hatte mich entschlossen mit den Motorradreisenden Roy, Steve, Jacek, Chris und Marjolein, die wir auf der Stahratte kennengelernt hatten, weiter Richtung Norden entlang der Karibikküste nach Taganga zu fahren. Da die Ausstellung der Kfz-Versichungsscheine bis Mittags dauerte, kamen wir jedoch erst am frühen Nachmittag los. Ganz traurig war ich über die späte Abreise nicht, da wir den Abend zuvor bis in die frühen Morgenstunden Salsa getanzt hatten bzw. es versucht hatten 🙂 und ich am Vormittag dementsprechend kaputt war.

Nachdem wir die Motorräder aufgetankt hatten, machten wir uns auf den Weg. Ich habe während der ersten Kilometer in jedem neuen Land immer ein komisches Gefühl im Bauch, da ich nicht weiss, was mich wohl erwarten würde. In Kolumbien verflog dieses Gefühl jedoch sehr schnell. Die Hauptstrassen sind im Vergleich zu Zentralamerika sehr gut und die Mautstrassen sind für Motorradfahrer kostenlos. Der Verkehr in den grossen Städten ist jedoch sehr chaotisch. Die Autos fahren dicht gedrängt und extrem viele Moppedfahrer zwängen sich durch die kleinsten freien Spalten. Wir hatten einige Mühe in dem Gedränge durch die Stadt Barranquilla uns nicht zu verlieren. Erst nach Eintritt der Dunkelheit kamen wir an unserem Ziel in Taganga an. Wir checkten in einem kleinen Hostel mit Parkmöglichkeiten für die Bikes ein und ließen uns Pizza liefern, da es draußen mittlerweile in Strömen regnete.

Am nächsten Morgen fuhren wir an den Strand Tagangas und frühstückten in einer Strandbar direkt am Meer. Die Gegend um Taganga ist super schön. Wenn wir nicht alle gerade im Insel- und Strandparadies San Blas gewesen wären, hätten wir hier an der Karibikküste Kolumbien sicherlich noch einige Zeit verbracht. So fuhren wir nach dem Frühstück weiter nach Süden bis nach Aguachica. Die Stadt selbst war nicht wirklich umwerfend, jedoch fanden wir ein nettes Hostel, das uns von einem polnischen Pärchen, das seit 15 Monaten durch Südamerika reist, empfohlen wurde. Am Abend tauschten wir Reisetipps mit den beiden polnischen Reisenden aus und ließen den Abend ruhig ausklingen, um am nächsten morgen wieder fit zu sein für die Weiterfahrt nach Medellin.

Wir fuhren schon morgens um 7Uhr los, um die ca. 470 km nach Medellin an einem Tag zu schaffen. Ansich stellen 470 km am Tag kein Problem dar, jedoch befanden sich auf dieser Hauptroute Unmengen an LKWs auf der Strasse. Wir verbrachten Stunden damit, hunderte Lastwagen zu überholen. Erst bei Puerto Berrio verbesserte sich die Situation und wir fuhren die letzten 200 km auf einer ruhigen, gut asphaltierten, kurvigen Bergstrasse. In Medellin angekommen, begann das Verkehrschaos von Neuem. Wir versuchten uns durch den Stau, zwischen Autos und Moppedfahrern, zu schlängeln, aber dies gelang nur bedingt. Einmal blieb ich mit einer meiner Gepäckrollen an einem Autospiegel hängen – zum Glück nur mit der Gepäckrolle und nicht mit den Koffern, so dass nichts passierte.

In Medellin nahmen wir das erstbeste Hotel mit Parkmöglichkeiten für die Bikes. Wir checkten im Happy Buddha im 6-Mann-Zimmer mit Doppelstockbetten ein. Das Hotel entpuppte sich zu unserer Freude als sehr gepflegte, chillige und stylische Unterkunft direkt neben der Restaurant- und Barmeile der Stadt.

Beitrag von: carmen.on.the.road

Viele Wege führen von Cartagena nach Supia

Aufgrund der Import- und Versicherungsprobleme bei der Einreise in Kolumbien mussten wir einen Tag länger in Cartegena bleiben. So hatten wir die Gelegenheit, uns die Stadt noch etwas weiter anzuschauen. Zusammen mit Aron und Serafina gingen wir zur Festung San Felipe. Dort angekommen stellten wir fest, dass der Eintritt ziemlich teuer ist und es zudem viel zu heiss war, um die Festung zu besichtigen. Also schauten wir uns stattdessen weiter das alte Stadtzentrum mit den vielen Restaurants und Cafes an.

Abends trafen wir uns mit den anderen Bikern zu einem letzten gemeinsamen Abendessen auf einem Platz im Zentrum der Altstadt. Dort präsentierte eine Gruppe von kolumbianischen Tänzerinnen und Tänzern lokale Tänze. Wir waren sehr erstaunt über die Schnelligkeit mit der die Kolumbianerinnen ihre Hüften bewegen konnten.

Am nächsten Tag ging die Reise weiter. Wir beschlossen jedoch, unterschiedliche Richtungen zu nehmen. Während Micha sich auf den Weg nach Bogota machte, schloss sich Carmen den anderen Motorradfahrern an, um über Taganga und Medellin nach Supia zu fahren. Dort sollten wir uns dann später wieder treffen.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Südamerika: Wir kommen!

Da man beim Bau der Panamericana leider 90 km zwischen Panama und Kolumbien, den sogenannten Darien Gap, „vergessen“ hat, muss man sich andere Wege suchen, um nach Südamerika überzusetzen. Wir haben uns für die Stahlratte entschieden, ein über 100 Jahre altes Segelschiff unter deutscher Flagge, welches die Strecke regelmäßig fährt und auch Motorräder mitnimmt.

Die Vorbereitungen zum Segeltörn starteten am 31. Oktober. Wir fuhren zusammen mit 12 anderen Bikern von Panama City an die Bucht von San Blas, von wo aus unsere Motorräder auf die Stahlratte geladen werden sollten. Die Fahrt war atemberaubend. Die Straße führt auf und ab wie eine Achterbahn und stellenweise war der Asphalt weggespült worden und wir mussten durch Geröll und Dreck fahren. Leider war ausgerechnet heute Carmen’s Hinterradbremse defekt, weshalb sie die engen Kurven nur relativ langsam nehmen konnte. ( Micha hatte trotzdem Probleme auf den geraden Strecken an ihr dran zu bleiben 😉 ). Später stellten wir fest, dass das hintere Plastikschutzblech ins Hinterrad gekommen war, dabei zerstört wurde und Stücke davon in die Bremse gelangt waren.

Am Pier wurden wir dann schon von Ludwig, dem Kapitän der Stahlratte, begrüsst. Wir nahmen unser komplettes Gepäck von den Bikes, welches daraufhin in Schlauchboote gepackt wurde und damit zur Stahlratte gefahren wurde. Die Bikes selbst wurden per Schiffskran und mit abenteuerlich verknoteten Seilen (jedenfalls sah es für den Laien abenteuerlich aus ;-)) auf das Schiff geladen und dort verzurrt.

Den Abend verbrachten wir alle in einem kleinen Indianerdorf. Wir schliefen in Bambus- und Holzhütten, die direkt zwischen den Häusern der Indianer gelegen waren. Leider war unsere Hütte nicht ganz dicht und es regnete ab und zu mal etwas rein.

Am nächsten Tag startete unser mehrtägiges Segelabenteuer. Zuerst fuhren wir mit der Stahlratte zu ein paar kleinen Karibikinseln und ankerten dort. Obwohl auch andere Segelboote anwesend waren, hatten wir gleich mehrere Inseln für uns alleine. Tagsüber feierte Carmen mit Aron und Serafina von den Hungry Riders etwas verspätet Halloween und abends grillten wir mit den anderen Bikern auf einer der kleinen Inseln bis spät in die Nacht.

Auch den nächsten Tag verbrachten wir zwischen diesen Trauminseln mit Schnorcheln, Schwimmen oder einfach nur relaxen. Während Carmen viel Spaß am Schnorcheln hatte, stellte Micha erneut fest, dass Wasser einfach nicht sein Element ist. Später setzten wir auf eine super-kleine Insel über, die nur aus Sand, zwei Palmen und einem malerischen Riff bestand – ein richtiges Schnorchelparadies! Den Abend krönten wir dann bei einem gemeinsamen Essen mit Fisch und Hummer.

Am nächsten Tag warf der Kapitän morgens um 6 den Schiffsdiesel an und setzte etwas später die Segel, um die Reise nach Cartagena zu beginnen. Obwohl die See ruhig war, schaukelte das Schiff dennoch gewaltig. Manche nahmen Tabletten gegen Seekrankheit und bei anderen half auch das nicht mehr.

Nach 26 stündiger Fahrt kamen wir dann aber in Cartagena an und wurden an Land gesetzt. Die Bikes mussten leider noch an Bord bleiben, da wir an einem Sonntag ankamen. Zudem war am Montag auch noch Feiertag, weshalb wir bis Dienstag auf die Einfuhr der Motorräder warten mussten. Die Wartezeit verbrachten wir mit Sightseeing und netten Gesprächen mit den anderen Fahrern.

Am Dienstag war es dann endlich so weit und unsere Moppeds wurden wieder an Land gebracht. Diesmal konnte die Stahlratte jedoch nicht so nah ans Land fahren. Daher mussten die Motorräder mit dem Schiffskran in ein Schlauchboot verladen werden, mit dem sie dann ans Land verschifft wurden. Vom Schlauchboot wurde dann jedes Motorrad mit simpler Muskelkraft auf den Pier gehoben. Überraschenderweise ging alles gut, nur der rechte Spiegel von Roy’s BMW, einem Motorradfahrer aus Norwegen, fiel dem Transport zum Opfer.

Das Importieren der Motorräder sollte eigentlich nur wenige Stunden dauern. Doch dank eines nicht wirklich ernst gemeinten Streiks und einigen Computerproblemen der Versicherung, dauerte es den ganzen Tag bis die Bikes endlich legal in Kolumbien eingeführt waren. Daher wurde es auch nichts mit der Weiterfahrt und wir blieben einen weiteren Tag in Cartagena.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Schüsse in Panama City

Der Hostelbesitzer aus Boquete empfahl uns eine kleine, unbefestigte Strasse nach Santa Catalina, einem ruhigen Ort an der Pazifikküste Panamas, zu nehmen. Die Strasse war dann doch besser als vermutet. Weite Teile waren neu asphaltiert und nur einige Streckenabschnitte waren Schotterpisten.

Santa Catalina war noch ruhiger als erwartet. Da wir uns gerade in der Nebensaison befinden, waren die Hostels fast leer und wir hatten freie Auswahl. Wir entschieden uns für ein Hostel direkt in Santa Catalina in der Nähe des Strandes. Die Nebensaison machte sich erneut bemerkbar, als wir auf der Suche nach Restaurants und Bars waren. Die meisten Restaurants waren geschlossen, selbst die einzige Bar am Strand hatte nur am Samstag Abend offen. Trotzdem gibt es ein zahlreiches Angebot an Wassersportaktivitäten, wie z.B. Tauchen, Schnorcheln und Kayaking. Da diese Angebote unser Budget gesprengt hätten, verbrachten wir die Zeit mit Lesen und sprangen gelegentlich in die Wellen.

In vier Tagen startet unsere Überfahrt nach Kolumbien. Viele Motorradreisende, die auch mit der Stahlratte übersetzen wollen, befinden sich gerade in dem Hostel ‚Carmen‘ in Panama City. Daher beschlossen wir zusammen mit den Hungry Riders auch in Richtung Panama City aufzubrechen. Einen Großteil der Strecke fuhren wir auf der Panamericana, die schnurgerade durch Panama führt und dementsprechend ermüdend ist. Nach ein paar Stunden Fahrt kamen wir schließlich sehr gerädert in Panama City an und wurden zur Begrüßung mit zwei Schüssen aus einer Nebenstraße empfangen. Aren war zwar der Meinung, dass es sich um Feuerwerk handelte, aber für uns klang es doch sehr nach Pistolenschüssen.

Im Hostel standen bereits sechs andere Motorräder und wir waren erleichtert, dass im Hostel noch genug Platz für uns und unsere vier Motorräder war. Hier trafen wir einige bekannte Gesichter wieder, wie z.B. Harry auf seinem Veggie Bike und Jesper, den wir bereits in Boquete getroffen hatten. Insgesamt sind wir hier zehn Motorradreisende, von denen tatsächlich drei Frauen sind, die alle auf ihrem eigenen Motorrad unterwegs sind. Abends gingen wir alle zusammen zu einem netten Italiener und tauschten Erfahrungen und Abenteuer aus.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Aussitzen von Hurrikan ‚Sandy‘

Boquete ist der richtige Ort, um ein paar Tage auszuspannen. Aufgrund der Höhe ist das Klima gemäßigt und die Stadt bietet viele Restaurants, Cafes und Bars. Da wir ein sehr nettes Hostel gefunden hatten, in dem außerdem mehrere andere Motorradreisende untergekommen waren, verlängerten wir unseren Aufenthalt Tag für Tag. Schließlich hörten wir, das Hurrikan ‚Sandy‘ in der Karibik sein Unwesen treibt. Glücklicherweise bekamen wir in Boquete nur die Ausläufer des Sturms zu spüren, die uns einige Tage Regenwetter bescherten. Da wir genug zu Lesen mit haben und zudem eine Grillparty im Hostel angesetzt war, störte uns eine weitere Verlängerung des Aufenthalts nicht besonders.

Die Grillparty war kurzfristig auf Mittwoch abend vorverlegt worden. Der Hostelbesitzer stellte Grillfleisch und einige Getränke kostenlos zur Verfügung, während jeder Teilnehmer etwas zur Party beisteuerte, wie z.B. Salate, Dessert oder Wein. Da fast die Hälfte der Hostelgäste aus Deutschland kamen, hatte das Hostelteam sogar eine Art Bratwurst besorgt. Die Party hat uns sehr viel Spaß gemacht. Neben dem leckeren Essen konnte man sich super unterhalten und zu späterer Stunde wurden die Gitarren rausgeholt.

Am Freitag hatten wir dann doch genug von Boquete. Zum Glück hatte sich auch der Hurrikan bis dahin verzogen und wir schlossen uns mit den ‚Hungry Riders‘ zusammen, um nach Santa Catalina an die Pazifikküste zu fahren.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road