Beiträge mit Schlagwort “El Salvador

Zwei auf einen Streich

Heute stand uns ein zweiter Horrortag bevor: Wir hatten vor, zwei Grenzen an einem Tag zu passieren, um nicht in Honduras übernachten zu müssen. Honduras gilt als eines der gefährlichsten Länder Zentralamerikas. Daher wollten wir unser Glück nicht herausfordern und dieses Land möglichst schnell hinter uns lassen. Also standen wir früh morgens gegen 5 Uhr auf, um nach einem leckeren Frühstück im Comfort Inn kurz vor 8 Uhr an der Grenze zu Honduras zu sein.

Bisher hatten wir die Bikes immer nacheinander importiert, was uns meist sehr viel Zeit gekostet hatte. Dieses Mal versuchten wir aus diesem Fehler zu lernen und beschlossen, die Bikes gleichzeitig durch den Grenzprozess zu bringen. Damit jeder von uns in den „Genuss“ der Grenzprozessbearbeitung kommt, teilten wir die Aufgaben unter uns auf: Micha war für die Grenzüberschreitung von Guatemala nach Honduras zuständig, während Carmen den Prozess für die Überführung von Honduras nach Nicaragua übernahm.

Die Komplexität der Überwindung dieser beiden Grenzen ist kaum zu überbieten. Da wir keine Grenzhelfer nutzen wollten, die nach Berichten anderer Reisenden hauptsächlich Touristen abzocken, haben wir beschlossen, die Überschreitung auf eigene Faust durchzuführen. Dafür haben wir uns eine detaillierte Beschreibung der Grenzüberschreitung in – gefühlt – tausend Schritten von folgender sehr hilfreicher Seite heruntergeladen: Honduras in one day.

Michas größte Befürchtung zum Grenzübergang El Salvador -> Honduras waren die aufdringlichen „Helfer“ von denen in vielen Reiseblog berichtet wurde. Glücklicherweise trat diese Befürchtung nicht in dem Maße ein. Einige Helfer versuchten zwar, ihren Service anzubieten, liessen sich jedoch schnell abwimmeln. Die erste Grenzüberschreitung hat ca. 2,5 bis 3 Stunden gedauert, wobei ein Großteil der Zeit für das Kopieren von Dokumenten und für das Warten auf Beamte, die diese Dokumente prozessieren, spendiert wurde. Interessanterweise scheint der ganze Aufwand für die Katz zu sein, da die sorgfältig ausgefüllten und gestempelten Dokumente nur auf einem von vielen Riesenstapeln Papier landen.

Mit den Importpapieren und Einreisestempeln in der Tasche fuhren wir die ca. 130 km durch Honduras. Das Land ist bekannt für seine korrupten Polizisten, jedoch trafen wir auf keinen von diesen und konnten ungehindert an die Grenze zu Nicaragua fahren.

Abgesehen davon, dass die Grenzbeamten zum Zeitpunkt unserer Ankunft gerade Siesta machten, verlief der Aus- und Einreiseprozess von Honduras nach Nicaragua mit einer Ausnahme relativ reibungslos: In unserer Schritt für Schritt Anleitung wurde beschrieben, dass wir am Ende des Prozesses von den Fahrzeugimportpapieren drei Kopien anzufertigen hatten. Da uns sowohl der Zollbeamte als auch ein weiterer Grenzbeamter steif und fest versicherten, dass nur zwei Kopien notwendig wären, vertrauten wir ihnen und fertigten auch nur zwei an. Dies erwies sich als ein Fehler: Die beiden Kopien wurden direkt vor Ort eingezogen und natürlich forderten zwei Kontrolleure kurz hinter der Grenze eine dritte Kopie. Also mussten wir zurückfahren und die dritte Kopie anfertigen, was an sich kein Problem darstellte, uns jedoch sehr erstaunte, da anscheinend keiner der Grenzbeamten den kompletten Prozess versteht.

Nach diesem anstrengenden Tag suchten wir uns eine Unterkunft in Esteli im Norden von Nicaragua.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

El Fuego raucht zum Abschied

Unser Horrortag begann eigentlich ganz vielversprechend: Mit einer kleinen Eruption des El Fuego. Auf unserem Weg zur Grenze nach El Salvador sahen wir eine große Rauchwolke, die aus dem Vulkan ‚El Fuego‘ aufstieg. Nach einem kurzen Fotostopp fuhren wir weiter zum Grenzübergang von Guatemala nach El Salvador.

Die Grenze kündigte sich durch eine ewig lange Schlange LKWs an, die wir jedoch ohne Skrupel passierten. 😉 Außerdem näherten sich bereits zu Beginn der LKW Schlange zahlreiche „Helfer“, von denen wir bereits in verschiedenen Reiseblogs gelesen hatten. Vorerst ignorierten wir die Helfer und versuchten unser Glück alleine. Die persönliche Ausreise verlief ohne Probleme, jedoch gestaltete sich die Ausreise der Motorräder schwieriger als gedacht. Wir hatten bereits einen Stempel auf unseren Fahrzeugpermits bekommen und gingen davon aus, dass damit die Ausreiseprozedur abgeschlossen wäre. Die Helfer wiesen uns jedoch daraufhin, dass noch einige Prozessschritte fehlten. Natürlich versuchten sie weiterhin uns ihren Service für eine Gebühr anzubieten. Vorerst lehnten wir dies weiterhin ab und versuchten, das Gebäude des Ausfuhrzolls selbst zu finden. Leider vergeblich. Schließlich meinte einer der Helfer: „I help you for free“ („Ich helfe euch kostenlos“). Mit seiner Hilfe konnten wir den Ausfuhrprozess von Carmen’s Bike dann relativ schnell abschließen. Der Ausfuhrprozess von Micha’s Bike gestaltete sich jedoch etwas schwieriger, da bei Einfuhr in Guatemala ein Fehler in seinen Papieren gemacht wurde. Zuerst hiess es, dass Micha zurück an die mexikanisch – guatemalische Grenze fahren sollte, um seine Einfuhrpapiere korrigieren zu lassen. Bei dieser Lösung hätte Micha jedoch alleine zurückfahren müssen, da Carmen’s Motorrad bereits exportiert war und sie Guatemala für 30 Tage nicht mehr befahren hätte können. Da mit dem Zollbeamten nicht zu reden war, versuchte es Micha mit einer zweiten Beamtin, die das Motorrad ohne Probleme ausfuhr.

Als nächstes mussten wir die Motorräder in El Salvador einführen. Sowohl die persönliche Immigration als auch die Einfuhr der Motorräder ging in El Salvador problemlos vonstatten. Da wir die Motorräder jedoch nacheinander einfuhren, verloren wir sehr viel Zeit an der Grenze.

Es war mittlerweile später Nachmittag als wir uns auf den Weg nach Playa El Zonte begaben. Dort befindet sich ein Hostel direkt am Meer, welches im Lonely Planet empfohlen wurde. Die Fahrt dorthin zog sich allerdings relativ lang hin und so kamen wir erst wenige Minuten vor Sonnenuntergang an. Die Motorräder entluden wir bereits im Dunkeln. Das Hostel entpuppte sich als eine Art Surf Resort, in dem man sicherlich einige Zeit hätte bleiben können. Da wir jedoch den Sonntag für die vereinfachte Einreise nach Honduras nutzen wollen, mussten wir leider am nächsten Morgen Richtung San Miguel aufbrechen. Ein bisschen Schade finden wir das schon, da El Salvador landschaftlich sehr viel zu bieten hat und die Sicherheitsprobleme, von denen wir gehört hatten, sich bisher nicht bestätigten.

Heute übernachten wir in San Miguel im Comfort Inn, welches uns vom Motorradreisenden Guillaume empfohlen wurde.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road