Beiträge mit Schlagwort “USA

Carmen’s Fazit nach 2 Monaten und 20.000 km

Eigentlich hatten wir uns ja vorgenommen nach einem Monat und 10.000 km etwas langsamer zu reisen. Soweit jedenfalls der Plan 😉 . Mittlerweile sind wir nun 2 Monate unterwegs und haben ca. 20.000 km auf dem Tacho. Gefühlt sind wir tatsächlich langsamer gereist, da wir häufig mehrere Tage an einem Ort geblieben sind. Jedoch sind wir dann vor Ort recht viel umhergefahren, so dass wir mehr oder weniger auf den gleichen durchschnittlichen Tageskilometersatz gekommen sind. Wenn wir weiterhin so viel fahren, brauche ich mir nach 11 Monaten keine Gedanken mehr über den Rücktransport meines Bikes zu machen und kann es gleich in Südamerika verschrotten lassen 😉

Voraussetzung ist natürlich, dass mein Motorrad so lange durchhält. Nach den letzten Reparaturen hier in Kalifornien, habe ich erste Zweifel bekommen. Seit Beginn unserer Panamerikana Tour habe ich bereits 1600 Euro in das Bike investiert. Der grösste Anteil ging zwar für die normale Wartung bzw. Verschleissteile drauf wie z.B. 2 Sätze neue Reifen, neue Kette, Kettenritzel, Öl- und Luftfilter, Einstellen des Ventilspiels, aber es musste auch das Lenkkopflager und der Lüftermotor für ca 600$ ausgetausch werden. Na ja, immerhin läuft mein Bike nun wieder wie am ersten Tag. Abgesehen von der teuren Wartung, bin ich mit meiner Maschine aber sehr zufrieden.

Vor der Reise hatte ich in vielen Blogs gelesen, dass viele Motorradreisende zwar an allem Sparen, nur nicht an der Ausrüstung. Das kann ich mittlerweile sehr gut nachvollziehen. Ich entdecke jede Woche ein neues Ausrüstungsteil, das zerfällt. Insbesondere die Regensachen halten dem Stresstest nicht stand. Sehr begeistert bin ich jedoch bisher von meiner Olympus Kamera! Für eine Systemkamera mit relativ kleinem Sensor macht sie meiner Meinung nach erstaunlich gute Fotos – jedenfalls technisch gesehen 😉

Nach nun 2 Monaten auf Reisen verschieben sich langsam meine Prioritäten. Ich freue mich über jede saubere Dusche am Abend und gesundes Essen wird immer wichtiger. Daher erstaunt es auch nicht, dass mein zweitgrößter Ausgabenblock (nach den Kosten für’s Bike) mittlerweile Lebensmittel sind. Insbesondere hier in Kalifornien gibt es aber auch eine extrem große Auswahl an sehr guten Restaurants und Bars.

Da ich vor ca. 10 Jahren für fast ein Jahr hier in Kalifornien gewohnt habe, ist für mich San Jose fast wie ein zweites zuhause. Die Zeit in der Bay Area hat mich an viele tolle Erlebnisse erinnert. Daher habe ich auch insbesondere die Tage in Kalifornien sehr genossen. Heute, ein Tag vor der Ausreise aus Kalifornien, fühlt es sich fast wie ein zweiter Abschied an. Aber natürlich freue ich mich auch schon riesig auf Mexiko, den nächsten Abschnitt unserer Reise. Ab Mexiko wird sicherlich einiges anders werden. Insbesondere die Sprache – Spanisch – stellt eine grosse Herausforderung dar. Aber zum Glück habe ich ja bereits einen Spanisch Online-Kurs belegt 😉

Beitrag von: carmen.on.the.road

Michas Fazit nach 2 Monaten und 20.000 km

Schon wieder ist ein Monat vergangen und weitere 10.000 km haben sich auf dem Tacho angesammelt. Wenn wir so weiter machen, was ich nicht wirklich glaube, würde ich die amerikanischen Kontinente mit 90.000 km verlassen, da meine Reise ja auf 9 Monate angesetzt ist. Trotz dieser Geschwindigkeit, macht mir das Reisen immer noch sehr viel Spaß und das Urlaubsgefühl hat mich ehrlich gesagt immer noch nicht ganz verlassen, auch wenn sich inzwischen doch bei vielem Routine einstellt.

Im letzten Monat haben wir ausschließlich die sogenannten „Lower 48“, also die 48 Staaten der USA zwischen Kanada und Mexiko, bereist. In dieser Zeit haben wir so viel gesehen, dass ich erstmal den Blog überfliegen musste und mir Stichworte gemacht habe, um die Nationalparks, Städte, Sehenswürdigkeiten und Geschichten, die wir erlebt haben, wieder in Erinnerung zu rufen.

Die zahlreichen Nationalparks der USA sind unglaublich vielseitig und bieten zahllose Sehenswürdigkeiten. Jedoch stellt sich bei aller Schönheit und Vielseitigkeit mit der Zeit ein Sättigungsgefühl ein. Mathias, ein Motorradreisender aus Stuttgart, den wir vor der Reise bereits über ein Forum kennenlernten, hatte uns schon mit Recht vorgewarnt. Zum Schluss hatte ich auf Nationalparks, so schön sie auch sind, eigentlich keine Lust mehr und freute mich auf unseren etwas längeren Aufenthalt in Kalifornien.

Auf dem Weg dorthin startete unsere kleine Problemserie mit den Motorrädern. Natürlich war uns klar, dass wir Ketten und Reifen wechseln mussten. Dazu kamen allerdings noch weitere kleine Schäden, wie kaputte Lenkkopf- und Radlager, der defekte Lüftermotor und ein leckender Kühler. Zum Glück gab uns Ben den Tip mit Dave’s Garage, der uns trotz vollen Terminkalenders dazwischenschob und half wo er nur konnte.

Zudem hatte ich auch das Gefühl, mich dem alten Kontinent, Europa, zu nähern, je weiter wir uns der Pazifikküste Kaliforniens näherten. Die Menschen werden von der Mentalität europäischer ( im Guten wir im Schlechten 😉 ), sie fahren kleinere und stellenweise auch europäische Autos, das Essen wird viel internationaler und man arbeitet in so ’sinnvollen‘ 😉 Berufen, wie die Leute in Stuttgart, sprich: in der IT Branche oder als Ingenieur. Als wir dann noch Freunde und Kollegen im Silicon Valley besuchten, kam ich mir fast vor wie zu Hause ( das Wetter machte der vollständigen Illusion dann doch einen Strich durch die Rechnung 😉 ).

Um so krasser wird – denke ich – der Wechsel in den spanisch sprechenden Teil des Kontinents werden. Morgen geht’s nach Mexiko. Ich bin sehr gespannt auf das, was wir in Mittelamerika erleben werden und freue mich auf die Abwechslung und auch die Herausforderungen, die ohne Zweifel auf uns warten

Beitrag von: michasifi

Der letzte Nationalpark vor Mexiko

Obwohl wir durch unser intensives Nationalpark Hopping eigentlich an Nationalparks gesättigt sind, hatten wir nach unserem längeren Aufenthalt im Silicon Valley doch das Gefühl wieder etwas aufnahmefähiger zu sein. So war unser Plan für heute, den Joshua Tree Nationalpark im Süden von Kalifornien zu besichtigen.

Wie der Name schon leicht andeutet, gibt es im Joshua Tree Nationalpark „Joshua Trees“ ( Pflanzengattung aus der Familie der Spargelgewächse ). Zu den Joshua Trees gesellen sich noch Kakteen und Steine, ansonsten gibt es nicht viel zu sehen. Dennoch hat uns der Nationalpark aufgrund der netten, teilweise unbefestigten, Strassen ganz gut gefallen. Wegen der hohen Temperaturen im Park ( laut Wetterbericht 38 Grad Celsius ) hielten wir es jedoch nicht allzu lange aus.

Auf dem Rückweg fuhren wir am „San Gorgonio Pass Windpark“ vorbei, der aus über 3000 Windrädern besteht. Diese Menge an Windrädern in dieser Wüstenlandschaft vermitteln einen surrealen Eindruck. Nach einem kurzen Stop in Palm Springs ( leider haben wir den Spring Break verpasst 😉 ) beendeten wir den Tag dort wo wir ihn angefangen hatten: im Starbucks. 😉

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Keine Chance in Hollywood ;-)

Auch am nächsten Tag fuhren wir weiter auf dem Hwy 1 an der Küste entlang. In Santa Barbara machten wir unsere erste Pause. Direkt am Pier genossen wir eine leckere Pizza und schauten uns das Treiben auf dem Steg an. Carmen entdeckte einen einsamen Pelikan, der in Ruhe sein Federkleid putzte. Kaum hatte Carmen ihre Kamera rausgeholt, kamen die Paparazzi aus allen Ecken, um den Vogel auch zu fotografieren ;-), was den Vogel jedoch nicht aus seiner Ruhe brachte.

Auf der Weiterfahrt lernten wir die unangenehmen Seiten von L.A kennen. Im Schneckentempo schlichen wir auf der sechsspurigen Küstenstrasse an den Stränden von L.A. entlang. Unser ursprünglicher Plan war es, südlich von Los Angeles am Strand zu campen. Aufgrund des Staus kamen wir jedoch nur sehr langsam voran und es dämmerte bereits als wir durch Long Beach fuhren.  Da uns die Gegend nicht ganz geheuer war und wir auch wenig Lust hatten, im Dunkeln weiter zu fahren, checkten wir in einem Motel 6 ein.

Carmen’s Urteil nach hat Los Angeles wenig Flair, aber da Micha vorher noch nie in L.A. war, beschlossen wir, am nächsten Tag zum Hollywood Boulevard zu fahren. Dort angekommen war es erstmal Zeit für ein Frühstück bei Starbucks. Im Starbucks wurden wir sofort von einem (laut Carmen ;-)) gutaussehenden Agenten begrüsst, der uns jedoch leider kein Angebot für eine Hauptrolle machte. 😉 Stattdessen wurden wir von einer Art Schauspiellehrer vollgequatscht, der uns fragte, bei welchen Produktionsfirmen wir schon vorgesprochen hätten. Allerdings sind wir uns über den Inhalt des Gesprächs nicht 100%ig im Klaren, da der Typ so zugedröhnt war, dass wir ihn kaum verstanden haben.

Gestärkt für den Tag fuhren wir mit unseren Motorrädern auf dem Hollywood Boulevard entlang zum Chinese Theatre. Dort sperrte Carmen kurzerhand die zweispurige Strasse, um die (im Halteverbot parkenden) Motorräder vor dem Theater zu fotografieren.

Nachdem wir unser Fotoshooting beendet hatten und ein genervter Autofahrer schon gehupt hatte, gaben wir die Strasse wieder frei, um die nächsten Stunden an den Stränden von L.A. zu verbringen. Bei Hunting Beach sprang Carmen zwischen den Surfern in die Wellen, um sich abzukühlen. Danach relaxten wir in der Nähe des Piers im Schatten. Trotz Schatten und Sonnenschutzfaktor 55 verbrannte Carmen sich leicht. Daher beschloss sie auf Sonnenschutzfaktor 85+ umzusteigen. Falls dieser nicht ausreichen sollte, gibt es hier auch noch SF 100+ zu kaufen.

Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg via Hwy 74 Richtung Banning, wo wir für die Nacht unsere Zelte aufschlugen.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Abschied von der Bay Area

Am Montag war nun Micha’s Bike zum Einstellen der Ventile in Dave’s Werkstatt. Anfänglich sah auch alles gut aus und wir glaubten, dass wir das Motorrad am Abend wieder abholen können. Wie so häufig auf dieser Reise, kam es anders als gedacht: Dave meldete sich telefonisch und teilte uns mit, dass Micha’s Kühler ein Leck hat und seine hinteren Radlager defekt sind. Die Radlager konnte Dave sofort ersetzen, jedoch musste er den Kühler zum Löten bringen. Also fuhren wir unverrichteter Dinge zurück zum Campingplatz nach Santa Cruz. Dieses Mal wurde Micha auf den Rücksitz verbannt und konnte die Aussicht auf der Rückfahrt über den Skyline Boulevard „geniessen“.

Am nächsten Tag hatten wir mehr Glück: Am Abend konnten wir das Bike wie versprochen abholen. Den Aufenthalt in Dave’s Werkstatt haben wir auch gleich genutzt, um zwei Sätze neue Heidenau K60 Scout Reifen aufziehen zu lassen. Bei den Heidenau K60 Scout Reifen handelt es sich um eine Mischung aus Straßen und Geländereifen mit Stollenprofil. Daher sind sie etwas gewöhnungsbedürftig. Bei schnellerer Fahrt klingen sie wie defekte Radlager, wurden uns aber aufgrund ihrer Haltbarkeit und der guten Geländeeigenschaften von vielen Motorradreisenden empfohlen.

Da wir am nächsten Tag die Bay Area verlassen wollten, trafen wir uns abends zum Abschied mit Ben zum Essen und auf einen Drink. Die Zeit verging wie im Fluge. Wir waren total überrascht, dass es schon nach Mitternacht war, als wir die Kneipe verliessen. So mussten wir wieder einmal bei Nacht und Nebel zum Campingplatz bei Santa Cruz fahren. Als wir dann endlich ankamen, war es bereits gegen 2 Uhr.

Da es den Abend so spät geworden war, kamen wir am nächsten Tag erst gegen Mittag los und fuhren auf dem Highway 1 Richtung Süden. An der Küste war es die meiste Zeit ziemlich neblig, erst als wir beim Julia Pfeiffer Burns State Park ankamen, riss die Nebeldecke auf.

Übernachtet haben wir dieses Mal direkt am Strand, auf dem Morro Bay Beach Campground. Wenn es auch noch Duschen gegeben hätte, wäre es ein perfekter Campingplatz gewesen.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Wochenendtour nach Lake Tahoe

Die ganze letzte Woche haben wir in der San Francisco Bay Area verbracht, um verschiedene Freunde und Kollegen, die in Kalifornien leben und arbeiten, zu treffen. Da unser Motel nicht weit von der kalifornischen Niederlassung unseres Arbeitgebers entfernt ist, haben wir die Gelegenheit genutzt und auch dort kurz vorbeigeschaut.  Nebenbei haben wir noch den 20.000 km Service an unseren Motorrädern durchgeführt. Im Prinzip haben wir alles selbst gemacht außer dem Einstellen der Ventile, da diese Arbeit BMW Spezialwerkzeug erfordert. Letzteres haben wir bei Dave, dem Besitzer von DJ – Cycles, durchführen lassen. Obwohl wir einen super Preis bei Dave bekommen haben, war der Service echt super. Er hat sogar unsere Motorräder nochmal durchgecheckt und gewaschen. Wir können Dave’s Werkstatt nur weiter empfehlen!

Am Wochenende hatten wir uns mit Ben und seinen Freunden David, Michael und Stewart zu einem Motorradausflug nach Lake Tahoe verabredet. So trafen wir uns Samstag morgens zu einem Kaffee bei Starbucks, um den Trip mit vier BMW F650 GS, einer Honda und einer Suzuki zu starten. Nach einer netten Fahrt mit super Wetter kamen wir recht schnell nachmittags am Lake Tahoe an. Dort hatte Ben einen Campingplatz direkt am See reserviert. Nach dem Aufbauen der Zelte und einem kurzen Sprung ins Wasser verbrachten wir den Rest des Abends bei netten Gesprächen am Lagerfeuer.

Am nächsten Morgen kam die Idee auf, auf dem Rückweg einen kleinen Umweg über den Yosemite Nationalpark zu fahren. Nachdem wir allerdings bereits für die Umrundung des Sees inklusive Pausen etwa 2 Stunden benötigten, wurde diese Idee dann doch schnell verworfen. Stattdessen fuhren wir über die Highways 89 und 4 zurück Richtung San Jose. Die 4 entpuppte sich zu unserer Freude ganz unerwartet als einspurige, sehr kurvige Bergstraße. So fuhren wir eine ganze Weile auf dem Highway 4 als wir in der Ferne einen Waldbrand sahen. Es bestand die Gefahr, dass wir die ganze Strecke wieder zurück fahren müssen, da man überlegte die Straße aus Sicherheitsgründen zu schliessen. Obwohl wir uns Schlimmeres vorstellen können, als in dieser netten Gegend, einen Abend zu campen, waren wir dann doch ganz froh, dass wir die Straße ungehindert passieren konnten.

In San Jose angekommen, verabschiedeten wir uns von unseren Mitfahrern und fuhren bei Nacht und Nebel auf dem Highway 1 zu unserem Campingplatz am Meer zwischen Santa Cruz und San Francisco. Wir kamen gegen halb elf am Campingplatz an und mussten daher zum ersten Mal im Dunkeln Zelte aufbauen.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Unterwegs in Frisco

Auch für die nächste Ausfahrt war Carmen auf den Soziasitz verbannt, dieses Mal allerdings auf Ben’s Motorrad. Nach einem Kaffee bei Starbucks ging es am Sonntag morgen zu viert nach San Francisco. Unser erstes Ziel waren die Twin Peaks, von denen man einen sehr tollen Blick über die Stadt haben soll. Diese Aussicht blieb uns allerdings verwehrt, da es neblig war und regnete.

In der Hoffnung auf besseres Wetter fuhren wir nach San Francisco Downtown und nahmen uns als nächstes Ziel die Lombard Street vor. Die Lombard Street ist eine extrem kurvige und sehr steile Straße im Herzen von San Francisco, die wir zusammen mit hunderten Touristenautos hinunterfuhren.

Mittlerweile war es Mittag geworden und wir suchten nach einer Gelegenheit, unseren Hunger zu stillen. Wir fuhren zunächst nach Chinatown und kamen dort auf die geniale Idee, in Chinatown Sushi essen zu wollen. 😉 Nach einiger Suche fanden wir doch tatsächlich das wahrscheinlich einzige Sushi Restaurant in ganz Chinatown, wo wir für chinesische Verhältnisse leckeres Sushi von einer extrem unfreudlichen Bedienung bekamen. Daher wunderte es uns auch nicht, dass das Trinkgeld bereits als fester Bestandteil auf der Rechnung stand.

In der Zwischenzeit hatte es sich aufgehellt. Die Sonne schien und wir hatten strahlend blauen Himmel. Also nichts wie zurück zu den Twin Peaks, auf denen wir dieses Mal tatsächlich die versprochene Aussicht geniessen konnten.

Da das amerikanische Essen inzwischen unser Magenvolumen sicherlich verdoppelt hat, waren wir von Ben’s Vorschlag zur ‚Ghirardelli‘ Schokoladenfabrik zu fahren mehr als begeistert. Dort schlugen wir uns den Bauch mit leckerem Eis mit heisser Schokoladensauce, Brownies und Milchshakes voll und konnten nebenbei die Schokoladenherstellung live begutachten ( ein bißchen Kultur muss sein! 😉 ).

Der Weg zurück über die Golden Gate war natürlich ein Muß. Wir hatten das Glück die Brücke bei voller Pracht vor blauem Himmel sehen zu können. Wie üblich wollte Carmen ihre obligatorischen Springfotos machen. Allerdings fiel es ihr schwer mit dem vollgefutterten Bauch hoch genug zu springen, um ein anständiges Springfoto zu bekommen. 😉

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Großer Service an den Motorrädern

Wir waren heilfroh, dass wir es noch bis in die San Francisco Bay Area am Abend geschafft hatten, da das Kettengeräusch an den Motorrädern wieder zurückkehrte. Daher fuhren wir gleich am nächsten Morgen zum BMW Händler in San Jose, um 2 neue Kettensätze zu kaufen. Dort machten wir auch einen Termin aus, um das Lenkkopflager an Carmens Bike zu erneuern.

Nach dieser Shopping-Tour versuchten wir uns an dem Austausch der Kette und den Ritzeln an Carmens Bike. Der BMW Händler hatte uns extra eine Kette mit Klippschloss gegeben, um uns den Einbau zu erleichtern. Dies stellte sich jedoch als Trugschluss heraus, da die bereits montierte Kette geschlossen war. Wir hatten es leider nicht geschafft, die montierte Kette zu öffnen. Daher mussten wir die Schwinge am Bike ausbauen, um die Kette herausnehmen zu können. Das Montieren der neuen Kette ging auch nicht so einfach wie gedacht. Um das Kettenschloss zu befestigen benötigt man normalerweise ein Spezialwerkzeug, dass wir natürlich nicht dabei hatten. Micha improvisierte daher und nahm eine Gripzange, um die Kette zu schliessen.

Den anstrengenden Schraubertag beendeten wir mit einem Bier und leckerem Essen im Gordon Biersch in San Jose. Dort hatten wir uns mit Mathias, der wie wir die Panamericana fährt, und Ben, der hier im Silicon Valley arbeitet, getroffen. Es war ein sehr schöner Abend – ausser mit dem Beigeschmack, dass Ben für’s falsch parken zahlen musste. 😦

Den netten Abend setzten wir am nächsten Tag bei einem gemeinsamen Frühstück bei Ben fort. Netterweise konnten wir danach Ben’s Garage nutzen, um die Überhitzung an Carmen’s Maschine zu untersuchen. Nach verschiedenen Tests, wie z.B. dem Messen der Temperatursensoren, stellten wir fest, dass der Lüftermotor an Carmen’s Maschine nicht richtig funktionierte. Den neuen Lüfter hat Carmen gleich beim lokalen BMW Händler für 237$ bestellt.

Wir liessen uns von diesem Problem nicht einschüchtern und starteten am Nachmittag eine kleine Rundfahrt nach Santa Cruz. Allerdings nicht auf 4 sondern auf 3 Bikes. Carmen fuhr als Sozia bei Mathias auf seiner Yamaha Super Tenere mit, um ihre Maschine vor einem Motorschaden zu bewahren.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Pleiten, Pech und Pannen

Da wir schon ahnten, dass wir einen langen Tag vor uns hatten, standen wir früh auf, packten die Zelte zusammen und verliessen Lake Isabella frühzeitig. Eigentlich hatten wir geplant, den Highway 155 zum Sequoia Nationalpark zu nehmen. Stattdessen bogen wir falsch ab und nahmen unbeabsichtigt den ‚Mountain Highway 99‘ durch den Sequoia National Forest. Es machte riesig Spass auf dieser Strasse zu fahren, allerdings war die Strecke aufgrund des Wildwechsels nicht ganz ungefährlich. Ein Waschbär lief Carmen direkt zwischen die Räder ihres Motorrads und taumelte benommen durch den Zusammenstoss über die Strasse. Einige Meter weiter erschreckte uns eine Kuh, die sich hinter einer Serpentine versteckte. Dies führte dazu, dass man die Strecke nicht besonders schnell fahren konnte und wir daher einige Stunden Zeit verloren.

Irgendwann am nachmittag kamen wir dann aber im Sequoia Nationalpark an. Das Glück war an diesem Tag nicht mit uns. Gleich nach Parkeingang stiessen wir auf eine lange Baustelle, vor der wir 45 Minuten bis zur Weiterfahrt warten mussten. Als wir dann endlich die Baustelle durchfahren konnten, bemerkte Carmen laute Geräusche an ihrem Motorrad. Die Geräusche waren so laut, dass eine Weiterfahrt vorerst nicht in Frage kam. Nachdem wir die Baustelle verlassen hatten und das Motorrad näher inspizierten, stellten wir fest, dass die Kette viel zu locker und auch das Antriebsritzel verschlissen war. Also spannten wir mitten im Sequoia Nationalpark die Kette nach und fuhren weiter. Das Nachspannen der Kette war zumindest temporär von Erfolg, da das Geräusch zunächst ausblieb. Allerdings fügte auch diese Aktion eine weitere Stunde zu unserem sowieso schon strapazierten Zeitkonto hinzu.

Gegen abend machten wir erst unsere erste richtige Pause, um uns beim Subway zu stärken. Als Carmen ihr Motorrad abstellte, passierte das nächste Malheur. Kühlflüssigkeit lief aus dem Motorrad und tropfte auf den Asphalt. Die Kühlflüssigkeit war übergekocht und trat aus dem Ausgleichsbehälter aus. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir das Problem wäre durch Nachfüllen von Wasser bereits erledigt. Später stellten wir fest, dass der Lüfter bei Carmen’s Motorrad defekt war.

Also fuhren wir weiter durch die Nacht Richtung Fremont in der San Francisco Bay Area, da wir hier für eine Woche ein günstiges Motel 6 gebucht hatten. Erst gegen Mitternacht kamen wir dort an und fielen todmüde in die Betten.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Fahrt durch das Tal des Todes

Selbst die „City of Entertainment“ konnte uns nur 2 Tage lang unterhalten. Danach zog es uns wieder on the road. Unser Weg führte uns zunächst durch das Death Valley (Tal des Todes), vor dem uns schon viele aufgrund der hohen Temperaturen im Sommer gewarnt hatten. Die Warnungen waren berechtigt. Es herrschten gefühlte 50 Grad, die sich später als 42 Grad im Schatten herausstellten. Bei dieser Temperatur brachte selbst der Fahrtwind keine Erleichterung. Wir fühlten uns als würden wir stundenlang gegen einen heissen Föhn anfahren. Durch die Hitze fühlten wir uns beide wie benebelt und mussten uns anstrengen, voll konzentriert zu bleiben und nicht von der Strasse abzukommen. Also reduzierten wir die Fotostops auf das notwendigste und machten uns aus dem Staub Richtung Lake Isabella, an dem wir übernachteten.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Das Nationalpark Hopping geht weiter

Nach dem ruhigen, relaxten Tag wandten wir uns wieder unseren „Pflichten“ zu und fuhren weiter Richtung Süden zum Bryce Canyon. Eigentlich besteht der Bryce Canyon im großen und ganzen aus nur einer Straße, trotzdem haben wir es geschafft, uns auf dem Weg aus den Augen zu verlieren. So fuhren wir beide unabhängig voneinander unsere Kreise, um uns letztendlich am Parkausgang wiederzutreffen. Durch den beiderseitig erhöhten Frustlevel kam es dann zu einer kurzen Diskussion, wer dieses Dilemma verursacht hatte. Die Diskussion wurde dann ergebnislos mit der Anfahrt zum Campingplatz beendet.

Eigentlich hatten wir geplant, auch noch den nahegelegenen Zion Nationalpark zu besuchen. Inzwischen sind wir aber an Nationalparks etwas gesättigt und beschlossen daher, unser nächstes großes Ziel San Francisco langsam anzufahren.

Auf dem Weg dorthin haben wir noch kurz beim Grand Canyon vorbeigeschaut, der nach Micha’s Ansicht einfach nur ein großes Loch darstellt, dafür aber immerhin das größte Loch der Erde. Also fuhren wir weiter Richtung Flagstaff, um dort zu übernachten. In Flagstaff machten wir eine kurze Wanderung in die Stadt, um uns auch mal wieder etwas richtiges zu Essen zu gönnen. Nach dem leckeren Essen, kam jedoch direkt über uns das heftigste Gewitter auf, das wir bisher erlebt hatten. Die Blitze schlugen im Sekundentakt um uns herum ein und es donnerte, stürmte und regnete heftig. Carmen nutzte die Gelegenheit, um sich in der Fotografie von Blitzen ohne Stativ zu üben ( das Stativ war sicher auf dem Campingplatz verstaut ). Nach einer halben Ewigkeit wagten wir den Fussmarsch zurück zum Campingplatz.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Leider eine Stunde zur spät

Rene’s imposante Bilder von „The Wave“ noch im Kopf, machten wir uns auf den Weg zum Visitor Center, um an der Lotterie zum Eintritt in den Nationalpark teilzunehmen. So weit der Plan. Die Lotterie findet jeden Morgen um 9:00 Uhr statt, also standen wir um 7:00 Uhr auf und fuhren los. Kurz bevor wir uns dem Visitor Center näherten, sahen wir ein Schild „Welcome to Utah“ und wir ahnten nichts Gutes. Zwischen Utah und Arizona, wo wir campten, lag eine Stunde Zeitunterschied. So kam es also, dass wir pünktlich um 10:00 Uhr bei der Lotteriestelle ankamen und die Besucherlaubnisse schon ohne uns ausgelost waren. Also fuhren wir verdrusst zum Campingplatz zurück und nutzen den Tag, um am Lake Powell zu relaxen.

Den ruhigen Tag am Campingplatz schlossen wir mit einer Flasche Rose beim Lagerfeuer ab. Während wir das Feuer anfachten, fiel uns im Hintergrund unserer Motorräder ein komplett geschlossener doppelter Regenbogen auf. Diese Szenerie gipfelte in einem genialen Sonnenuntergang am See, der daraufhin in ein stürmisches Gewitter mit Blitzen umschlug. Zum Glück war das Gewitter weit entfernt und zog an uns vorbei.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Massentourismus im Antelope Canyon

Von den zahlreichen tollen Bildern im Netz inspiriert, machten wir uns heute auf, den Antelope Canyon zu besichtigen. Wir hatten gelesen, dass aufgrund der Sonneneinstrahlung mittags die beste Besichtigungszeit für den Canyon sein soll. Am Eingang stellten wir fest, dass wir uns in Arizona bereits in einer anderen Zeitzone befinden und daher eine Stunde geschenkt bekommen haben. Diese Stunde nutzten wir für ein zweites Frühstück, um danach an der 11 Uhr Besichtigungstour für sage und schreibe $ 46 ( $6 für’s Parken und $40 für die Tour ) teilzunehmen.

Pünktlich um 11 Uhr ging es dann los: Zahlreiche Touristengruppen wurden mit klapprigen Jeeps zum Canyoneingang gefahren. Dort wurde jede Gruppe von einem Navajo Indianer durch den Canyon geschleust. Der durch das ein- und ausfließende Wasser ausgespülte Canyon bildet die bizarrsten Formen. Wenn die Sonne im Zenit steht, bilden die einfallenden Sonnenstrahlen Lichtkegel und Reflektionen – ein beeindruckendes Schauspiel. Dadurch ist der Canyon ein Paradies für Fotografen, vorausgesetzt man erwischt einen der raren Momente, an denen man das Motiv ohne Menschenmassen fotografieren kann.

Da die Tour nur 1,5 Stunden gedauert hat, blieb noch genug Zeit, um den nahegelegenen Horseshoe Bend zu besichtigen. Der Horseshoe Bend bekam seinen Namen von der hufeisenartigen Form, in der sich der Colorado durch die Landschaft windet. Um den Horseshoe Bend zu erreichen, muss man eine dreiviertel Meile zu Fuss laufen. Das klingt nicht viel, war aber angesichts der brütenden Hitze ein kleiner Kraftakt. Die geniale Aussicht entschädigte uns aber für die Anstrengung.

Nachdem wir die täglichen Besorgungen erledigt hatten, verbrachten wir den Rest des Tages relaxend am Lake Powell.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Offroad Training im Monument Valley

Unsere Reise führte uns weiter Richtung Lake Powell, um von dort aus weitere Nationalparks zu besuchen. Also fuhren wir die 191 weiter Richtung Süden. Um nicht immer nur die großen, schnurgeraden Highways zu fahren, machten wir einen kleinen Umweg über die 95 und die 261. Unser Plan ging auf und wir entdeckten die kleine Version des Camino de la muerte ( Straße des Todes ). Die 261 schlingerte sich nach einigen Kilometern unbefestigt und ungesichert in Serpentinen an tiefen Abgründen entlang. Jetzt haben wir einen ersten Eindruck gewonnen, was uns noch in Südamerika erwarten wird.

Nachdem wir diese Herausforderung gemeistert hatten, fuhren wir weiter Richtung Monument Valley, wo uns – ohne dass wir es wussten – schon die nächste Herausforderung erwartete. Das Monument Valley liegt im Navajo Reservat auf dem Colorado Plateau. Schon von weitem waren die beeindruckenden Monumente zu sehen und lieferten bereits Gelegenheiten für interessante Fotos. Das Monument Valley kann man entweder per Tourenbus oder mit dem eigenen Fahrzeug besuchen. Wir entschieden uns natürlich für letzteres. Auf dem Parkplatz trafen wir auf einen Franzosen, der uns erstaunt fragte: „You can’t drive through the valley with your bikes, can you?“ ( „Ihr könnt nicht mit dem Motorrad durch’s Valley, oder?“ ). Darauf antwortete Carmen wie aus der Pistole geschossen: „Sure… …and we will!“ ( „Klar… …und das werden wir auch!“ ). Zu diesem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht genau, welche Straßenverhältnisse uns erwarteten.

Die ersten paar Meter durch das Tal waren zwar offroad aber noch einfach zu fahren und wir wunderten uns schon, warum uns die entgegenkommenden Touristen in ihren Bussen bejubelten und begrüssten. Den Grund dafür sollten wir aber recht schnell erfahren. Aus den steinigen, festen Straße wurde eine sandige Piste mit stellenweise tiefen Sandverwehungen. Die brütende Hitze bei der geringen Geschwindigkeit machte die Fahrt auch nicht angenehmer. Im tieferen Sand kam man immer wieder ins Schlingern und man hatte die Wahl zwischen schnellem Durchbrettern oder langsamer Zitterpartie. Micha entschied sich meistens für erstere, während Carmen meist die zweite Variante bevorzugte. Wie sich herausstellte, waren für uns beide Vorgehensweisen nicht von Erfolg gekrönt. Uns hat es beide auch mal von den Motorrädern geworfen. Zum Glück fielen wir in den weichen Sand, so dass weder uns noch den Maschinen etwas passiert ist. Allerdings kam dadurch zum schon anstrengenden Offroadfahren auch noch das viel anstrengendere Hochwuchten der Maschinen. So waren wir zum Schluss doch froh als wir wieder am Visitor Center ankamen und belohnten uns für die Strapazen mit einem leckeren Apple Pie.

Auf der Weiterfahrt nach Lake Powell waren wir wieder in unserem Element: dem Asphalt. Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir erschöpft am Campingplatz an und schlugen unser Lager auf.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Sturm und Regen – Das Zelt hält

Von Moab aus wollten wir die anliegenden Nationalparks Arches und Canyonlands besichtigen. Doch bevor wir dort ankamen, brauten sich mehrere lokale Gewitter zusammen. Es blitzte und donnerte nur so um uns herum, während wir bei Hitze und strahlendem Sonnenschein auf unseren Bikes den Nationalparks entgegen fuhren. Es sah so aus, als wenn das Glück auf unserer Seite wäre und die Straße um die Gewitter herum führte. Leider war dem nicht so. Auf den letzten Kilometern erwischte es uns. Der Regen durchnässte uns bis auf die Knochen und der aufkommende Sturm zog uns fast die Motorräder unterm Hintern weg. Nach kurzer Zeit war das Schauspiel allerdings schnell vorbei und dank der Hitze trockneten auch die Klamotten wieder schnell.

Am Abend fuhren wir noch in den Arches Nationalpark und machten unseren ersten Stop am Park Avenue Viewpoint. Dort wurden wir sofort von einer Gruppe asiatischer Touristen umringt, für die wir anscheinend eine größere Attraktion waren als der Viewpoint. Der Spruch des Tages kam dann allerdings vom Busfahrer der Touristengruppe als er sagte: „Girls can also drive motorbikes?“. Um den Touristen zu entfliehen und da das Wetter für gute Fotos auch nicht optimal war, beschlossen wir, die Besichtigung am nächsten Tag fortzusetzen. Stattdessen fuhren wir in die Stadt und schlossen den Tag mit einer super-leckeren Pizza ‚Italian Style‘ und Tiramisu ab.

Die Nächte in diesen Breitengraden sind sehr warm. Daher können wir zum Glück auf unsere mittlerweile etwas „riechenden“ Schlafsäcke verzichten. Das Zelt wird jedoch noch stark in Anspruch genommen. Nachts kam wieder Sturm und Gewitter auf. Die Sturmböen waren so stark, dass wir nicht sicher waren, ob die Zelte halten. Die Angst war jedoch unbegründet. Die Zelte blieben dicht und hatten keinen Schaden genommen.

Neuer Tag, neues Glück: Wir führten unseren Besuch des Arches Nationalparks fort und auch das Wetter spielte dieses Mal mit. Die Hauptattraktion des Arches NP sind die von der Natur geformten, massiven Felsbögen. Diesen Anblick fanden auch wir sehr beeindruckend und können einen Besuch nur empfehlen. Der Canyonlands Nationalpark befindet sich nur einige Kilometer entfernt vom Arches NP. Daher fuhren wir nachmittags auch dorthin und schauten uns die riesigen Schluchten des Parks an.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Hitze in Salt Lake City

Nach dem Treffen mit Arsim setzten wir unsere Fahrt nach Salt Lake City fort und übernachteten auf dem dortigen KOA Campground, den uns ein paar Harley Fahrer empfohlen hatten. KOA ( Kamping of America ) ist eine nordamerikanische Campingkette, deren Campingplätze einen gewissen Standard garantieren ( free wi-fi, saubere Dusche, Wasser und Strom am Zelt ). Bis jetzt sind wir sehr zufrieden und werden die KOA Campingplätze sicherlich öfter probieren.

Salt Lake City selbst hat uns nicht wirklich überzeugt. Es gibt zwar einige auffällige Kirchen und Gebäude in der Stadt, die jedoch unserer Meinung nach keinen wirklichen Charme besitzen. Etwas ansprechender ist dagegen Park City, eine kleine ehemalige Silber Bergbaustadt, die heutzutage sehr viele Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten bietet und daher einen Anzugspunkt für viele Urlauber darstellt.

Im Salt Lake City Infoflyer fanden wir ein beeindruckendes Foto der Kennecott Kupfermine, weshalb wir diese auch besuchen wollten. Leider stand auf der Internetseite der Kupfermine, dass Motorräder aus Sicherheitsgründen das Gelände nicht befahren dürfen. Daher hatten wir uns von einer Besichtigung eigentlich gedanklich schon verabschiedet. Da Ben uns jedoch die Besichtigung der Mine nochmals empfohlen hatte, entschieden wir uns doch auf gut Glück hinzufahren. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass die Information aus dem Internet korrekt war. 😉 Nun war also improvisieren angesagt. Carmen sprach kurzerhand den Fahrer eines Touristenbuses voller Asiaten an und frage, ob diese uns das letzte Stück bis zur Mine mitnehmen könnten. Zu unserem Glück war der Fahrer so nett und nahm uns im Reisebus mit. Der Weg hatte sich wirklich gelohnt: Die Kupfermine ist die größte von Menschen gemacht Erdaushebung. Sie ist ca. 1200 m tief und 4 km breit. Die Erde wird mit riesigen LKWs zur Weiterverarbeitung abtransportiert, die pro Stück 3,5 Millionen Dollar kosten.

Wieder am Zeltplatz angekommen sahen wir einen Motoradfahrer mit Plastiktüten an den Füssen ankommen. Wir sprachen in kurz an und es stellte sich heraus, dass Guillaume vor hat, die gleiche Tour von Alaska nach Feuerland zu fahren. Abends unterhielten wir uns noch nett mit ihm und tauschten ein paar Tipps und unsere Internetadresse aus.

Guillaume empfahl uns auf unserem Weg Richtung Süden, den „Alpine Scenic Highway“ ( 92 ) zu fahren. Dieser TIpp war Gold wert. Die Straße entpuppte sich als ein wahrer Motorradfahrertraum. Darauf folgte leider für den Rest des Tages ein Motorradfahreralptraum: Lange, gerade, eintönige Asphaltstraße bei brütender Hitze. Wir waren froh, als wir endlich in Moab ankamen, unserem Ausgangspunkt für die Touren in den nächsten Tagen.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Schießerei in Utah

Vier Tage Geysire und Schwefelgestank waren uns genug. Daher brachen wir vorgestern mittag vom Yellowstone Nationalpark Richtung Salt Lake City auf. Wir verließen Yellowstone im Süden und die Straße führte uns durch den angrenzenden Grand Teton Nationalpark. Obwohl der Grand Teton sehr nahe am Yellowstone NP grenzt, bietet er doch eine gänzlich andere Landschaft. Wir fuhren vorbei an großen Seen, die von schneebedeckten Bergen und grünen Wäldern umrandet sind.

Auf unserer zweitägigen Fahrt nach Salt Lake City machten wir unter anderem eine Pause bei einem MacDonalds in Ogden. Auf dem Parkplatz trafen wir dort Arsim, der ursprünglich aus dem Kosovo stammte. Arsim erkannte unsere deutschen Nummernschilder und sprach uns gleich an. Nach ein bisschen Smalltalk, lud uns Arsim auf ein Bier zu sich nach Hause ein. Ein Angebot, welches wir gerne annahmen. Bei Arsim zu Hause lernten wir seine Frau Bukurije und seine zwei Söhne kennen. Bukurije war so nett, uns auch noch einen richtigen, superleckeren Kosovo Kaffee zu machen und Arsim bot uns zudem noch Rakia ( eine Art Grappa aus dem Kosovo ) an. Wir unterhielten uns sehr nett über alle möglichen Themen, unter anderen auch über den freien Waffenbesitz in den USA. Wie fast alle Amerikaner besitzt auch Arsim Waffen, die wir auch gleich begutachten konnten. Arsim war ziemlich überrascht, dass wir unerfahren im Umgang mit Waffen sind und lud uns daher zum Probeschießen auf einer nahegelegenen Shooting Range ein.

Auf dem Weg zur Shooting Range mussten wir noch Patronen kaufen. Diese kauft man hier in den USA nicht etwa in einem Spezialgeschäft, sondern einfach in einem Supermarkt ( Walmart ). Die Shooting Range war komplett frei zugänglich und ohne Überwachung. Dort hatten wir die Gelegenheit, sowohl Arsim’s 9mm Pistole als auch sein Gewehr auszuprobieren. Wir waren sehr überrascht über die Lautstärke und auch den heftigen Rückstoß der Waffen. Ob wir etwas getroffen haben können wir leider nicht genau sagen, da wir beim Schuss immer die Augen geschlossen haben. 😉 Das Schiessen hat uns sehr viel Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung. aber wir glauben nicht, dass es ab jetzt unser Lieblingshobby wird. Vielen Dank an Arsim und Familie für die tolle Gastfreundschaft!

 

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Fotosafari im Yellowstone Nationalpark

Am Sonntag nachmittag kamen wir im Yellowstone Nationalpark an. Am Eingang stellte sich heraus, dass es nur noch einen nicht komplett belegten Campingplatz im Nationalpark gab. Da wir die lange Anfahrt, die eine Übernachtung außerhalb des Parks mit sich bringen würde, scheuten, machten wir uns auf den Weg zu diesem Campingplatz. Dort stellten wir fest, dass auch hier weder Dusche noch WC vorhanden waren. Außerdem gab es strenge Regeln, um wilde Tiere außerhalb des Campingplatzes zu halten. Unter anderem gab es keine Möglichkeit, das Geschirr zu spülen und sich zu waschen, da die Tiere durch Seifen- und Essensreste angezogen werden könnten. Aber was soll’s: Wer einen Tag ohne Dusche übersteht, hält das auch länger aus. 😉

Also machten wir uns ans Werk und bauten unsere Zelte auf. Nachdem wir bereits unsere Sachen in die Zelte gepackt hatten, stellten wir bei der Registrierung fest, dass unser Platz leider schon vergeben war. Wir bissen also in den sauren Apfel und zogen mit unseren Zelten auf einen anderen Stellplatz um.

Am nächsten Morgen starteten wir unsere Erkundung des Yellowstone Nationalparks und fuhren zu dem bekannten „Old Faithful“ Geysir. Die Eruptionen finden alle 30 bis 120 Minuten statt und schiessen Wasser bis zu 55m in die Höhe. Während wir auf den Ausbruch warteten, zog langsam ein Gewitter auf und es begann zu blitzen und zu donnern. Ungeschickterweise hatten wir unsere Motorradausrüstung bei den Motorrädern gelassen und hofften, dass das Wetter sich hält, bis wir wieder bei den Motorrädern zurück sind. Zwei, drei Minuten nach Ausbruch des Geysirs ging es dann los: Es regnete in Strömen und wir schaften es noch gerade so zu den Moppeds. Leider regnete es sich so richtig ein und wir entschlossen uns bei einer auch in Deutschland bekannten Burgerkette auf besseres Wetter zu warten. Zum späten Nachmittag hin kam die Sonne wieder durch und wir konnten noch kleine Teile des Nationalparks erkunden.

An den darauffolgenden Tagen meinte es der Wettergott gut mit uns und wir fuhren kreuz und quer durch den Nationalpark. Die Landschaft im Yellowstone Nationalpark wirkt sehr surreal. Die vor sich hin köchelnden Seen schimmern in allen erdenklichen Farben, Geysire speien Wasserdampf in die Luft, überall fließen Bäche und Flüsse mit dampfenden Schwefelwasser entlang und die Landschaft bildet die skurilsten Formen. Eher unangenehm ist der ständig anwesende Geruch nach faulen Eiern, der von dem Schwefelwasserstoff aus dem Erdinneren erzeugt wird. Diese vielfältigen Naturschauspiele bieten einzigartige Fotomotive. Allerdings ist die Wahl der Fotoausrüstung anscheinend Geschmacksache. Zu unserem Erstaunen benutzen sehr viele Amerikaner ihr iPad als Fotoapparat was wir weder aus Gründen der Handlichkeit noch der Qualität nachvollziehen können.

Der Tourismus im Park ist zu dieser Zeit sehr extrem ausgeprägt. Die Wohnmobile und Jeeps verstopfen die Straßen und man kommt nur sehr langsam voran. Bei jedem Eichhörnchen wird zum Fotografieren angehalten und es bilden sich lange Staus. Allerdings gehört so etwas wohl zu so einem bekannten Park dazu und wir übten uns entsprechend in Geduld.

Insgesamt blieben wir vier Nächte auf dem Campingplatz im Park. Mit jedem Tag wuchs das Bedürfnis nach einer Dusche. Schließlich hielten wir es nicht mehr aus und missbrauchten die öffentlichen Toiletten am Visitorcenter zum Waschen ( inklusive Haare ). Eines steht nun fest: Nie wieder campen ohne Dusche!

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Going to the Sun Road

Nachdem wir nun einige Tage in Calgary verweilten, bekamen wir langsam Hummeln im Hintern und mussten daher wieder auf’s Motorrad. Unser nächstes großes Ziel war der Yellowstone Nationalpark in den USA. Also fuhren wir aus Calgary los Richtung Süden.

Das Wetter spielte mal wieder nicht ganz mit. Kaum saßen wir auf den Motorrädern, fing es an zu regnen und es hörte so schnell auch nicht wieder auf. Erst als wir uns dem Grenzübergang in die USA näherten, lichteten sich die Wolken etwas. Wie gewohnt verlief die Einreise in die USA problemlos.

Nicht nur das Wetter besserte sich hinter der Grenze schlagartig, sondern auch die Spritpreise. 😉 In den USA kostet der Liter Benzin stellenweise immer noch nur 0,75 €. Daher entschlossen wir uns, die gesparten Spritkosten in Bisonburger und Apple Pie mit Vanilleeis umzusetzen. ( Jetzt wisst ihr auch wo wir unser ganzes Geld lassen. 😉 )

Wie so häufig wurden wir auch dieses Mal im Restaurant angesprochen. Nach dem Beantworten der üblichen Fragen ( Woher? Wohin? Wie lange? ) gab uns ein Gast den Tipp, die „Going to the Sun Road“ im Glacier Nationalpark zu fahren. Spontan entschlossen wir uns, von unserem ursprünglichen Plan abzuweichen und diesem Tipp zu folgen. Glücklicherweise hatten wir uns im Denali Nationalpark einen Jahrespass für alle Nationalparks in den USA gekauft und konnten so ohne weiteren Eintritt in den Glacier Nationalpark fahren.

Trotz des weiterhin eher wechselhaften Wetters hat sich die Fahrt durch den Glacier Nationalpark wirklich gelohnt. Die „Going to the Sun Road“ schlengelt sich an Felswänden entlang über den Logan Paß begleitet von Wasserfällen, Schluchten, Bergen und Seen. Der Glacier Nationalpark eignet sich sicher wunderbar zum Wandern und Bergsteigen. Inzwischen sind wir aber etwas gesättigt von Bergen, Seen und Wäldern und bevorzugten es daher unsere Reise Richtung Süden fortzusetzen.

Als es langsam anfing zu dämmern, suchten wir nach einer passenden Übernachtungsmöglichkeit und waren daher glücklich, den Campingplatz am Swan Lake zu finden. Leider stellte sich heraus, dass der Campingplatz schon voll belegt war. Der Campinghost war jedoch sehr nett und erlaubte uns zwischen den Wohnwagen zu campen. Dass es auf diesem Campingplatz weder Dusche noch WC gab, war uns zu diesem Zeitpunkt dann auch egal.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road