Beiträge mit Schlagwort “Mexiko

¡Viva Mexico! ¡Viva Guatemala!

Die nächsten Tage verbrachten wir in San Cristobal de las Casas. Eigentlich haben wir so gut wie nichts unternommen, außer in Cafés und Restaurant das leckere mexikanische Essen zu geniessen. Besonders lecker war der Kaffee und die kleinen Kuchenstücken in San Cristobal. Carmen hat die Zeit zudem genutzt, um sich auf dem Markt umzusehen und neu einzukleiden. Hier fand sie endlich ihre lang gesuchte Aladinhose.

Im Hostel in San Cristobal lernten wir die deutsche Studentin Eva kennen, die ihre Semesterferien zum Spanisch lernen in Mexiko verbringt. Mit ihr verbrachten wir den mexikanischen Nationalfeiertag, den 15. September, indem wir auf dem Straßenfest essen waren und uns abends die Live Bühnenshow zur mexikanischen Unabhängigkeit ansahen.

Nach längerem Überlegen entschieden wir uns zu einer weiteren Planänderung. Statt über die heisse Yucatan Halbinsel nach Belize zu fahren, wollten wir direkt nach Guatemala aufbrechen. Also packten wir wieder sehr früh unsere Sachen zusammen und waren sehr erfreut, dass der Hotelbesitzer Erik extra für uns früh aufstand, um uns Frühstück zu machen. Erik war nicht nur sehr nett, sondern auch ein super Koch, dessen Frühstück bisher mit Abstand das beste dieser Reise war.

Nach 2.5 Stunden auf der offiziellen Panamericana (Mex 190) kamen wir in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Cuauhtemoc kurz vor Guatemala an. Zur Ausreise mussten wir unsere Motorräder wieder offiziell aus Mexiko exportieren, um die US$ 300 Kaution zurückzubekommen. Bisher hatten wir noch keine Begegnungen mit korrupten mexikanischen Beamten, dies sollte sich an der Grenze jedoch leider ändern. Touristen, die länger als sieben Tage in Mexiko bleiben, müssen 294 Pesos (US $24) Gebühr zahlen. Diese Gebühr muss man spätestens während der Ausreise bezahlen. Wir hatten die Gebühr allerdings bereits während der Einreise beglichen. Dies interessierte den Beamten jedoch nicht und er verlangte erneut die 294 Pesos von Micha. Als Micha dem Beamten einen 500 Pesos Schein gab, steckte er diesen in seine Tasche und gab 200 Pesos aus seiner Hosentasche zurück. Erst auf die Nachfrage nach einer Quittung, sagte der Beamte, dass es diese nur in der Bank nebenan gäbe und Micha dafür dort bezahlen müsste. Der Bankbeamte bestätigte dann allerdings, dass die Gebühr bereits bei der Einreise bezahlt wurde und keine weiteren Gebühren notwendig sind. Im Gegensatz zur Ausreise aus Mexiko, verlief die Einreise nach Guatemala ohne Probleme. Es war noch nicht einmal notwendig, eine Versicherung für die Motorräder abzuschliessen.

Nach ca. 2 Stunden Aus-/Einreiseprozedur konnten wir unsere Reise auf der Panamericana durch die wunderschöne Berglandschaft Guatemalas fortsetzen. Da am 15. September auch in Guatemala Unabhängigkeitstag gefeiert wird, waren alle Dörfer mit blau-weissen Wimpeln geschmückt und überall fanden Sportveranstaltungen, wie Radrennen und Fußballturniere statt. Gegen Abend kamen wir bei strömenden Regen in Xela, der zweitgrößten Stadt Guatemalas, an.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Unterwegs im Land der Aufständischen

Eigentlich wurde uns aufgrund der politischen Lage abgeraten, durch die Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas zu fahren. Daher haben wir uns am Montag direkt auf den Weg dorthin begeben. 🙂 Unser mehrstündige Irrweg nach Oaxaca de Juarez führte uns zunächst an dem noch aktiven Vulkan Popocatepetl vorbei, der von den Einheimischen liebevoll „El Popo“ genannt wird. Weiter ging es auf der Libre Strasse 131, die sich ganz unerwartet als kurvige Bergstrasse erwies. Erstaunlicherweise war die Strasse in einem sehr guten Zustand und wenig befahren, so dass es riesigen Spass gemacht hat, ihrem kurvigen Auf und Ab zu folgen. Ziemlich erschöpft kamen wir abends in Oaxaca de Juarez an. Nachdem wir die Motorräder durch die viel zu enge Eingangstür des Hostels manövriert hatten, fielen wir ohne Abendessen in die Betten. Die Erschöpfung hielt auch am nächsten Tag noch an, so dass wir zu nicht viel ausser einer kurzen Stadtbesichtigung gekommen sind.

Zum Glück wussten wir nicht, was uns Tags darauf erwarten würde, denn am folgenden Tag stand eine der bisher anstrengendsten Etappen an. Der Plan war an einem Tag die 620 km bis nach San Cristobal de las Casas zu fahren. Da uns gesagt wurde, dass schon der Bus 12 Stunden für die Tour benötigt, standen wir morgens um 6:30Uhr auf und brachen schlussendlich gegen kurz vor 8 auf. Da wir ein Hostel für die Nacht in San Cristobal vorgebucht hatten, waren wir sehr motiviert dort auch vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen. Wir wählten die Libre 190 für die Tour, die sich zu unserer Freude wieder als äusserst kurvige Strasse mit vielen Pässen erwies. An sich war die Libre 190 in einem sehr guten Zustand. Allerdings musste man sich schon sehr vorsehen, da unerwartet riesige Schlaglöcher und Dreck auf der Fahrbahn auftraten oder Kamikaze-Tuk Tuks mit voller Geschwindigkeit die Fahrbahn kreuzten. Der Abschnitt zwischen Chiapas de Corzo und San Cristobal gefiel uns am besten. Die Gebirgslandschaft mit Blick auf die Tropenwälder im Tal war atemberaubend und die Fahrt führte durch zahlreiche kleine, ursprüngliche, mexikanische Bergdörfer. Trotz der schönen Strecke waren wir nach 10,5 Stunden Fahrt ohne Pause doch froh endlich am Hostel angekommen zu sein, wo wir von dem Hostelbesitzer und seinem Hund gleich fröhlich empfangen wurden.

Nach dieser Strapaze mussten wir uns erstmal stärken und gingen daher in das Restaurant Tierra Adentro. Die Besitzer des Restaurants unterstützen die Bewegung der Zapatisten („Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung“), was man auch an der Dekoration und den Wandbildern erkennen konnte. Carmen gefiel besonders das vielfältige Angebot an vegetarischem Essen, da sie seit der Magenprobleme in Baja California zum Vegetarier mutiert ist.

Zum Abschluss des Abends kehrten wir in der Cafe Bar Revolucion ein, wo jeden Abend Live-Bands spielen. An diesem Abend war Blues angesagt, der sich allerdings als relativ rockiger Blues entpuppte. Der erste Eindruck von San Cristobal war so gut, dass wir beschlossen haben bis zum 15. September, dem Unabhängigkeitstag, hier zu bleiben.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Mit falschen Papieren ins Reich der Maya

Nach einem weiteren Tag in Guanajuato brachen wir nach einem leckeren Frühstück mit Käsetacos auf in Richtung Mexico City. Unser Ziel war die Mayastadt Teotihuacan. Micha war an diesem Tag mit dem Vorfahren dran und nutzte wie üblich sein Garmin Navi. Mit dem Garmin Navi und den kostenlosen OpenStreet Maps Karten zu fahren, erwies sich dabei als äußerst schwierig, da die Karten unvollständig sind (z.B. keine Einbahnstraßen kennen) und das Navi entweder Mautstraßen bevorzugt oder riesige Umwege einplant. So brauchten wir trotz Vorbereitung mit Google Maps ungefähr eine Stunde nur um aus Guanajuato rauszukommen.

Die Weiterfahrt gestaltete sich nicht viel einfacher. Schließlich gab Micha auf, dem Garmin den teilweise kostenlosen Google Maps Weg aufzuzwingen und folgte dann wiederwillig den Mautstraßen, was uns eine Unmenge an Mautgebühren kostete. Ziemlich entnervt kamen wir dann am Rande von Mexico City an und versuchten den Weg durch das Straßengewirr nach Teotihuacan zu finden. Zu allem Überflüss hielt uns dann auch zweimal kurz hintereinander die Polizei an, um unsere Papiere zu kontrollieren. Dabei gaben wir den Polizeibeamten wie üblich nur die Kopien unserer Fahrzeug- und Führerscheine, was bisher auch prima geklappt hatte. Die Polizei in Mexico City scheint jedoch etwas besser informiert zu sein und so fragte uns ein Polizist: „…original o copia?“. Daraufhin stellten wir uns dumm und antworteten: „Do you speak English?“, woraufhin der Polizist genervt aufgab und uns weiterfahren liess.

Über hostelworld.com hatten wir ein das Hotel „Villa Teotihuacan“ gebucht. Das Hotel hat eine super Lage, kaum geht man aus dem Ausgang heraus, sieht man bereits die Maya Pyramiden. Die gute Lage hat allerdings seinen Preis, so zahlten wir nach etwas verhandeln ca. 19 € pro Person und Nacht, was für mexikanische Verhältnisse sehr teuer ist. Allerdings haben wir für den gleichen Preis in Kalifornien im billigsten Motel 6 übernachtet und in Kanada sogar nur gezeltet (ohne Dusche!). Den Abend verbrachten wir bei einem Glas Wein und Nachos mit Guacamole in der Hotelbar. Dort trafen wir eine italienische Familie und ein mexikanisches Paar, mit denen wir uns einige Stunden in einem spanisch – englischen Sprachmix unterhielten.

Sonntags ist der Eintritt zu den Pyramiden für Mexikaner kostenlos. Da wir ausgerechnet heute, am Sonntag, die Pyramiden besuchen wollten, standen wir morgens kurz nach 6 Uhr auf, um gegen 7:30 Uhr auf dem Gelände der Pyramiden zu sein und so den erwarteten Ansturm an Mexikanern zu vermeiden. Dieser Plan ging auf und so hatten wir die Mayastadt, mit der Sonnen- und Mondpyramide, für ein paar Stunden fast für uns alleine. Als erstes kletterten wir auf die Sonnenpyramide, um ein paar obligatorische Springfotos zu machen und gingen dann über die Straße des Todes hinüber zur Mondpyramide. Um unseren Durst an kulturellen Informationen zu stillen, gingen wir anschließend ins Teotihuacanmuseum und erfuhren dort, dass die Pyramiden bereits vor fast 2000 Jahren gebaut wurden.

Gegen Mittag kam dann der erwartete Ansturm an Mexikanern. Daraufhin verliessen wir die Mayastätte und verbrachten den Rest des Tages relaxend am Pool unseres Hotels.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Guanajuato – von Hügeln, Fröschen und Mumien

In Mexiko gibt es kostenlose Strassen und Mautstrassen. Die Mautstrassen sind meist sehr gut ausgebaut und bilden eine schnelle Verbindung zwischen grossen Städten. Die kostenlosen Strassen, sogenannte Libre Strassen, sind meist in etwas schlechterem Zustand und führen durch zahllose Dörfer hindurch. Zudem kommt man langsamer voran, da sie teilweise durch LKWs verstopft sind. Da wir genügend Zeit hatten und keine Mautgebühren zahlen wollten, versuchten wir auf Libre Strassen nach Guanajuato zu fahren. Aufgrund der extrem schlechten Strassenbeschilderung, falls überhaupt vorhanden, fiel uns dies jedoch schwerer als gedacht. Nach einigen Umwegen und einigen Stunden Fahrt kamen wir dann schliesslich in Guanajuato an. Wir hatten bereits ein B&B vorgebucht, so dass uns die Suche nach einer Unterkunft erspart blieb. Unsere Unterkunft liegt direkt an der Panoramica, der Panoramastrasse, die an den zahlreichen Hügeln von Guanajuato entlang führt.

Von diesen Hügeln hat Guanajuato auch seinen Namen. Der Name der Stadt kommt aus der Purépecha-Sprache und bedeutet soviel wie „hügeliger Platz der Frösche“. Die Stadt ist zudem von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt worden. Nach einem ersten kurzen Besuch der Stadt am Abend konnten wir dies auch gut nachvollziehen. Überall in der Stadt gibt es bunte, kleine Häuser, enge Gassen und eine Vielzahl an alten historischen Gebäuden. In den Gassen findet man viel kleine Läden, nette Restaurants und Bars. Zudem gibt es mehrere Theater, Museen und eine Universität, so dass auch das kulturelle Leben nicht zu kurz kommt.

Da wir den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten, konnten wir an dem ersten Abend jedoch nur an Essen denken. Auf der Suche nach einem netten Restaurant fanden wir eine „Heladeria“ (Eisdiele), in der vor unseren Augen das Eis aus frischen Früchten und Sojamilch frisch hergestellt wurde. Obwohl das Eis nur auf einer eiskalten Fläche mit einem Spachtel gestrichen wurde, war das Eis sehr cremig und extrem lecker! Von dem Eisverkäufer bekamen wir ausserdem den Tipp im Habibi, einem arabischen Restaurant, essen zu gehen, was wir dann auch taten. Es ist zwar etwas komisch arabisches Essen in Mexiko in einem deutsch geführten Restaurant zu essen, aber was soll’s – es war super lecker!

Den nächsten Tag verbrachten wir mit Sightseeing. Erstes Ziel war das sehr bekannte Mumienmuseum „Museo de las Momias“. Das Musem ist nichts für schwache Nerven. Es werden über 200 Leichen ausgestellt – inklusive Säuglinge und Föten. Die Leichen stammen von dem örtlichen Friedhof und sind noch sehr gut erhalten, da sie durch die optimalen Klima- und Bodenbedingungen zufällig mumifiziert wurden.

Auf dem Rückweg nutzten wir die Gelegenheit mit einer Gondel auf einen Aussichtsberg zu fahren. Von dort aus hatten wir eine tolle Aussicht über die Stadt. Sehr auffällig im Stadtbild von Guanajuato sind die Unmengen an alten Käfern, die durch die Gegend fahren. Dabei sind die Fahrzeuge noch sehr gut erhalten – kein Wunder, da sie bis 2003 in Mexiko hergestellt wurden.

Nicht nur Fahrzeuge deutscher Herkunft findet man hier in der Stadt, sondern auch deutsche kulinarische Köstlichkeiten. Wir staunten nicht schlecht als wir zufällig auf eine Currywurstbude namens „Lecka“ trafen. Neben Currywurst gab es hier auch Bratwurstbrötchen und passenderweise Sushi 😉

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Mexican Wrestling in Guadalajara

Um unser Reisebudget zu schonen, zogen wir am nächsten Tag in ein günstigeres Hostel, dem Hostel „Tequila“, um. Zu unserer Überraschung war nicht nur das Frühstück im Preis eingeschlossen, sondern auch eine kleine Flasche Corona Bier pro Tag. Das Hostel hatte viel Flair, neben einem Swimmingpool gab es überall kleine Loungebereiche zum relaxen.

Weil es uns hier so gut gefiel, blieben wir noch zwei weitere Tag in Guadalajara. Guadalajara hat ein schönes, altes historisches Zentrum mit vielen Kathedralen, alten Kirchen und einem riesigen Markt, in dem man alles von Früchten bis hin zu lebenden Haustieren kaufen konnte.

Am letzten Abend in Guadalajara besorgten wir uns Tickets für das hier sehr populäre Mexican Wrestling. Uns wurde gesagt, dass uns ein Bus abends abholen würde. Wir wussten jedoch nicht, dass es sich hierbei um eine Art Partybus handelte. Im Bus gab es eine kleine Bar mit Barkeeper und einen DJ der spanische Salsa Musik auflegte. Im Laufe des Abends wurde die Stimmung im Bus immer ausgelassener und irgendwann hielt es keinen mehr auf den Bänken und alle tanzten zur Musik.

Beim Mexican Wrestling handelt es sich wie beim Wrestling üblich um einen Showkampf, bei dem weder Kämpfe noch Ergebnisse echt sind, sondern inszeniert werden. Bei den Kämpfen trafen zwei Teams aufeinander. Ein Team trug spezielle Wrestlingmasken, während das andere Team ohne Masken antrat.  Auch das Publikum war in zwei Teams aufgeteilt: Die ‚Armen‘ und die ‚Reichen‘ (die Eintrittskarten der ‚Reichen‘ kosteten doppelt soviel wie die der ‚Armen‘ ). Jeweils eine Gruppe des Publikums unterstützt je ein Team im Ring, d.h. die maskierten bzw. die unmaskierten Kämpfer. Während die Kämpfer im Ring ihre Show darboten, beschimpften sich die beiden Gruppen im Publikum mit den verschiedensten spanischen Schimpfwörtern. Hier konnten wir unsere Spanischkenntnisse um einiges aufbessern. 😉 Aber auch auf Publikumsseite war alles nur eine Show. Die Stimmung war sehr gut und die Leute lachten herzhaft über die Beleidigungsversuche des jeweils anderen Teams. Einziger Wermutstropfen während der Veranstaltung war, dass wir keine Kameras mitbringen durften. Daher musste leider das Handy zum Fotografieren ausreichen.

Das Mexican Wrestling war ein super Abschied von Guadalajara. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Guanajuato, einer etwas kleineren Stadt zwischen Guadalajara und Mexico City.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Musikfestival in Guadalajara

Das Klima in Mazatlan ist zu dieser Jahreszeit unerträglich. Es sind zwar nur 35 Grad, dafür aber über 70% Luftfeuchtigkeit. Innerhalb weniger Minuten waren wir beide bis auf die Socken durchgeschwitzt. Daher verliessen wir das klimatisierte Hotelzimmer in Mazatlan erst abends, um das bisher beste Essen (frischer Fisch und Shrimps) und den Sonnenuntergang am Strand zu geniessen.

Da wir keine Lust hatten, einen weiteren Tag im Hotel zu verbringen, sattelten wir am nächsten Morgen unsere Motorräder und fuhren nach Guadalajara, der zweitgrößten Stadt Mexikos. Was wir nicht wussten ist, dass in Guadalajara an diesem Wochenende ein großes Open Air Musikfestival stattfindet. Daher waren die ersten Hotels bei denen wir nachfragten bereits ausgebucht. Glücklicherweise fanden wir schließlich ein Zimmer in einem Hotel direkt im Zentrum neben der Festivalmeile.

Nach einer kurzen Dusche stürzten wir uns dann ins Getümmel. Es gibt mehrere Livebühnen auf der Festivalmeile auf denen Bands verschiedener Musikrichtungen spielen, von mexikanischem Rock bis Techno war alles dabei. Die Menge feierte ziemlich ausgelassen und das Straßenbild erinnerte ein wenig an die Love Parade in Berlin. Überall gab es kleine Essensstände, nette Bars, Liveperformances und der Geruch von Joints lag in der Luft. Auf uns beide macht die Stadt einen sehr sympatischen ersten Eindruck. 😉

Direkt neben unserem Hotel befindet sich eine Villa, die in einen Technoclub umgewandelt wurde. Die offene Terrasse im obersten Stockwerk wurde komplett als Tanzfläche benutzt. Hier konnte Carmen eine Workoutsession einlegen, indem sie ein paar Stunden abtanzte.

 

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

¡Adios Baja California!

Unsere Tage in Baja California neigten sich langsam dem Ende zu. Für Donnerstag hatten wir Fährtickets zum Mexiko Festland gekauft. Daher machten wir uns am Mittwoch auf den Weg nach La Paz. Um nicht die gleiche Strecke zweimal zu fahren, wählten wir dieses Mal die westlich gelegene Küstenstraße über Todos Santos.

Am Nachmittag kamen wir in La Paz an und brauchten ein bißchen um ein geeignetes Hotel zu finden. Bei der Suche unterstützte uns sogar die örtliche Polizei mit einigen Tips und schenkte uns eine Stadtkarte von La Paz. Dass wir beide währenddessen mitten auf einer Kreuzung im absoluten Halteverbot standen, schien den Polizisten nicht zu stören. Schließlich checkten wir im ‚Dos Missionares‘ im Zentrum von La Paz für nur 8 € pro Person und Nacht ein. Inzwischen machen wir uns doch etwas mehr Gedanken um die Sicherheit unserer Motorräder. Daher waren wir angenehm überrascht, als wir die Motorräder direkt durch die Eingangstür in den Aufenthaltsbereich fahren durften.

Während einer kurzen Stadtbesichtigung kündigte sich ein Hitzegewitter an. Gerade noch rechtzeitig kamen wir wieder im Hotel an, bevor es wie aus Eimern zu schütten begann. In kürzester Zeit waren die Straßen komplett überflutet und verwandelten sich in Flüsse. Jetzt wurde uns auch klar, warum die Bürgersteige stellenweise kniehoch waren. Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, gingen wir zum Abendessen in ein kleines Restaurant direkt am Strand, von dem wir sogar den malerischen Sonnenuntergang sehen konnten.

Am nächsten Morgen ging’s dann zum Fährhafen Pichilingue. Da wir viel zu früh angekommen waren, verbrachten wir die Wartezeit in einem nahegelegenen Strandrestaurant. Der Kellner war sehr nett und beschrieb die Herstellung typischer, mexikanischer Gerichte. Trotz unseren noch etwas andauernden Magenproblemen gingen wir das Risiko ein, das hier typische Gericht ‚Ceviche‘ zu probieren. Ceviche besteht aus rohem Fisch, der in Limettensaft mariniert wird. Durch diesen Prozess erhält der Fisch eine ähnliche Konsistenz als hätte man ihn gekocht. Er wird mit kleingeschnittenen Tomaten, Zwiebeln und Kräutern vermischt und mit Tacos und verschiedenen Salsa Saucen serviert. Wir fanden das Ceviche beide sehr lecker und hatten wider Erwarten auch keine zusätzlichen Magenprobleme. 😉

Um 15 Uhr war es dann endlich soweit und wir fuhren pünktlich zum Ladungsbeginn zur Fähre. Was wir jedoch nicht wussten war, dass Motorräder ganz zum Schluss verladen werden. Daher verbrachten wir weitere zwei Stunden wartend am Fährhafen. Man wies uns an, unsere Motorräder in das untereste Deck ganz vorne im Bug abzustellen. Auf unsere Nachfrage hin, wie die Motorräder zu befestigen seien, wurden wir erstaunt gefragt, ob wir denn keine Zurrgurte mitführen würden. In unserer Naivität hatten wir natürlich angenommen, dass alles was zum verzurren benötigt wird, von der Fährfirma selbst gestellt wird. Wie in Mexiko üblich, wurde daraufhin etwas improvisiert und ein Mitarbeiter kam mit einigen schweren Stahlketten an, mit denen die Motorräder dann über die Sitzbank hinweg am Boden angekettet wurden. Uns blutete das Herz als wir mitansehen mussten, wie man an unseren Motorrädern mit schweren Ketten hantierte.

Die Fährüberfahrt war im Großen und Ganzen recht ereignislos. Carmen vertrieb sich einige Zeit mit einer mexikanischen Familie und versuchte ihre neugewonnene Spanischkenntnisse mit mäßigem Erfolg anzuwenden. Um Geld zu sparen hatten wir nur zwei Sitzplätze in einem Saal gebucht. Die Menge an Leuten in diesem Saal und die konstant auf Spanisch laufenden Hollywood Comic Verfilmungen taten ihr Übriges, um ein erholsamen Schlaf zu verhindern.

Ziemlich gerädert kamen wir in Mazatlan an und suchten uns bei furchtbarem tropisch feuchtheissen Wetter ein Hotel. Diese Art Wetter ist für uns beide kaum zu ertragen, so dass wir wahrscheinlich das ursprünglich geplante Ziel Puerto Vallarte auslassen und stattdessen direkt nach Guadalajara fahren werden. Wir hoffen, dass dort Hitze und Luftfeuchtigkeit angenehmer für uns sind.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

Cabo San Lucas – Touristenmetropole am Land’s End

Gestern abend trafen wir dann in Cabo San Lucas ein, der südlichsten Stadt von Baja California. Das Gebiet wird auch ‚Land’s End‘ genannt, da eine gedachte Linie von hier Richtung Süden erst in der Antarktis wieder auf Land treffen würde. Die Hotels in der Stadt sind sehr nobel, daher war es für uns gar nicht so einfach, eine relativ günstige Unterkunft zu bekommen. Schließlich checkten wir in einem Zimmer für 17 € pro Person im Zentrum ein.

Als wir uns abends ein bißchen die Stadt anschauen wollten, wurden wir gleich an einer Strassenbar von einem Mexikaner angesprochen. Er trank dort ein Bier mit seinem russischen Kumpel. Da er sehr sympathisch wirkte und zudem perfekt englisch sprach, gesellten wir uns zu ihm. Später zeigte er uns die Partymeile der Stadt und wir gingen tanzen. Obwohl er am nächsten Morgen um 7 Uhr aufstehen musste, wollte er gar nicht aufhören, Party zu machen und so waren wir es, die schwächelten als wir uns gegen Mitternacht von ihm verabschiedeten.

Zu unserer Freude gibt es hier auch einen Starbucks. Das heisst, wir konnten am nächsten Morgen endlich mal wieder anständig frühstücken. 😉 Das mexikanische Essen ist zwar sehr lecker, allerdings gibt es morgens, mittags und abends nur Tacos oder Burritos.

Nach dem Frühstück suchten wir uns ein Wassertaxi für $7 pro Person, um zum El Arco de Carbo San Lucas zu fahren. Der „El Arco“ ist eine natürliche Felsformation, die zugleich den Übergang zwischen Pazifik und Golf von Kalifornien darstellt. Den Rest des Tages nutzten wir, um die Stadt noch etwas zu besichtigen und das Leben zu geniessen.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

36 Grad und es wird noch heisser…

Loreto ist ein kleiner, netter Ort am Golf von Kalifornien mit vielen Restaurants, kleinen Läden und schönen Stränden. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um eine Partystadt, sondern eher einen Ort zum absoluten Nichtstun. Genau das haben wir die drei Tage, die wir dort verbracht haben, auch gemacht. Aufgrund des Klimas ist es auch gar nicht wirklich möglich, hier tagsüber etwas zu unternehmen. Es ist extrem heiss und schwül. Zwischen 12 und 17 Uhr konnte man das Hotel praktisch gar nicht verlassen, ohne einen Sonnenstich zu bekommen.

Dafür hatte die Stadt leckeres, mexikanisches Essen zu bieten. Unsere Mägen hadern zwar immer noch ein bißchen, das hält uns jedoch nicht ab, weiterhin leckere Fisch Tacos und Frühstückburritos zu essen. 😉 Abgesehen vom Essen nutzten wir die Zeit zum Spanisch lernen am Strand und zum relaxen.

Wir beschlossen dann am Montag weiterzufahren. Um der Hitze ein wenig zu entfliehen, standen wir morgens schon um 6:30 Uhr auf, damit wir die 350km nach La Paz noch vor der Mittagshitze hinter uns bringen konnten. In La Paz besorgten wir uns Fährtickets für uns und unsere Motorräder, da wir am Donnerstag nach Mazatlan auf dem mexikanischen Festland übersetzen wollen. Es ist erstaunlich wie „gelassen“ die Mexikaner ihrer Arbeit nachgehen. Zwei Angestellte brauchten über eine halbe Stunde, um drei Passgieren, einfache Fährtickets zu verkaufen. Irgendwann hatten wir dann endlich auch unsere Tickets und konnten weiter nach Cabo San Lucas fahren.

Wir wählten die Straße durch’s Gebirge über San Jose de Cabo nach Cabo San Lucas. Die Strecke war sehr kurvenreich und nett zu fahren. Leider fuhren wir mitten durch ein Gewitter und heftigen Regen. Bei der Hitze war der Regen zwar relativ angenehm, nur die Blitze die rechts und links von uns einschlugen, machten uns etwas Angst. Immerhin gab es auf dieser Strecke relativ wenige von den in Mexiko üblichen Speedbumps ( Geschwindigkeitshuckeln? ). Normalerweise gibt es diese am Eingang und Ausgang jedes Ortes, vor Kurven und unübersichtlichen Stellen. Dabei wird jeder großer Huckel noch von lauter kleineren in immer kleiner werdenden Abständen angekündigt. Für einschlafende LKW Fahrer mag das eine sinnvolle Konstruktion sein, für hellwache Motorradfahrer ist es eher nervig.

Interessant sind auch die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Mexiko. Auf gerader Landstraße darf man häufig nur 60 fahren, vor komplett ungefährlichen Kurven stehen Schilder mit 40 km/h. So wundert es nicht, das alle viel zu schnell fahren. Wir hatten anfangs etwas Skrupel und fuhren nur ca. 20 km/h zu schnell. Als wir mit dieser Geschwindigkeit sogar von der Polizei im Überholverbot überholt wurden, beschlossen auch wir, alle Schilder einfach zu ignorieren.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

An Bord der Sonrisa

Am nächsten Morgen machten wir uns wie gewohnt auf die Suche nach einem Frühstückscafè. Leider war weit und breit weder ein Starbucks 🙂 noch sonst etwas, was man als Cafe akzeptieren könnte, zu finden. Aber immerhin entdeckten wir eine Panaderia (Bäckerei), die leckere Krapfen und gefüllte Apfeltaschen verkaufte. Den Kaffee dazu besorgten wir uns an einer Tankstelle, mussten aber feststellen, dass der Kaffee ungenießbar war.

Da die Tankstellendichte in Baja California nicht sonderlich hoch ist, füllten wir unsere Tanks und Reserverkanister neu auf und machten uns auf den Weg nach Guerrero Negro, das etwa 350km weiter südlich gelegen ist. Nach ein paar Stunden Fahrt entschieden wir uns spontan statt nach Guerrero Negro an den Golf von Kalifornien nach Bahia de Los Angeles zu fahren. Die Strecke führte uns durch eine faszinierende Landschaft voller riesiger Kakteen und kahler Felsformationen. Gelegentlich passierten wir Militärkontrollen, bei denen wir meistens jedoch einfach durchgewinkt wurden.

In Bahia de Los Angeles angekommen, checkten wir in einem kleinen Hotelzimmer direkt am Strand ein und setzten uns an die Strandbar um ein kühles Corona-Bier zu trinken. Dort lernten wir Melissa und Nick kennen, ein Paar aus Australien, dass mit seinen Kindern schon seit 5 Jahren auf einem Katamaran um die Welt segelt (www.sailsonrisa.com) . Nach einem netten Gespräch luden uns die beiden zum Abendessen auf ihr Boot ein. Der Abend auf dem Boot verging wie im Fluge. Erst nach Mitternacht setzte uns Nick mit seinem „Beiboot“ wieder am Strand ab. Ein super genialer Abend!

Am nächsten Morgen setzten wir die netten Gespräche bei einem Frühstück in der Strandbar fort. Das Frühstück mit Rührei, Schinken und frischem Obst war äusserst lecker, wenn auch recht teuer für mexikanische Verhältnisse. Für Micha sollte dieses Frühstück jedoch einen bösen Nachgeschmack haben. Bereits nach wenigen Stunden Fahrt merkte er ein übles Gefühl in der Magengegend und musste aufgrund der Übelkeit des öfteren anhalten. Eine Weiterfahrt machte unter diesen Umständen wenig Sinn. Also suchten wir im nächsten Ort ein Hotel, damit sich Micha kurieren konnte.

Zum Glück war der Spuk am nächsten Morgen halbwegs zu Ende und wir fuhren langsam weiter am Golf von Kalifornien entlang Richtung Süden. Auf dem Weg kamen wir an der Bahia Concepcion vorbei, einer wahnsinnig schönen Bucht mit tollen Sandstränden. Am liebsten hätten wir an einem der malerischen Strände gecampt. Da Michas Magen jedoch noch nicht 100%tig fit war, fuhren wir doch lieber nach Loreto, um uns dort nochmal ein Hotel am Strand zu nehmen.

In Loreto war Carmen in einem der vielen Restaurants lecker mexikanisch Essen, während Micha sich vorsichtshalber weiterhin von Cola und Zwieback ernährte.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road

¡Bienvenido a México!

Trotz aller Vorfreude auf Mexiko, war uns doch ein wenig mulmig. Schliesslich hatten uns in den letzten Wochen unzählige Amerikaner vor der Kriminalität in Mexiko gewarnt. Mit diesem Gefühl genossen wir einen letzten Kaffee im Starbucks in gewohnter, sicherer Umgebung in San Diego und machten uns dann auf zur mexikanischen Grenze.

Dort angekommen, ging alles ganz schnell. Bevor wir uns versahen, waren wir schon in Tijuana in Mexiko. Wir wurden weder für die Ausreise aus den USA noch für die Einreise nach Mexiko angehalten. Ersteres stellte sogar ein ein kleines Problem dar, da wir bei endgültiger Ausreise aus den USA ein Formular abzugeben hatten. Ansonsten würde man nach Ablauf des Visums beginnen uns zu suchen. Also machte sich Micha zu Fuss zurück in die USA, um das besagte Formular dort abzugeben. So weit, so gut. Als nächstes benötigten wir eine Touristenkarte für den Aufenthalt in Mexiko, da wir sonst Probleme bei der Ausreise aus Mexiko bekommen würden. Nach ein paar Nachfragen und 24$ Gebühr bekamen wir dann ohne Probleme die Touristenkarte für 180 Tage ausgestellt.

Der nächste Schritt war die temporäre Importierung der Motorräder. Hierfür besorgten wir uns zunächst eine Versicherung für 113 Dollar pro Bike. Diesen Preis haben wir jedoch erst nach einiger Diskussion bekommen. Der „Anfangspreis“ lag bei 180 Dollar. Mit der Versicherung in der Tasche gingen wir zum Zoll, um den Import abzuschliessen und eine Kaution von 300 Dollar pro Motorrad zu hinterlegen.  Die Zollbeamten waren äusserst freundlich. Sie haben Carmen sogar als Begrüssungsgeschenk ein Basecap mit der Aufschrift „Mexiko“ geschenkt.

Die gesamte Einreiseprozedur hat uns in Summe etwa 2 Stunden gekostet. Erleichtert, dass alles so gut geklappt hat, fuhren wir nach Ensenada, um dort mexikanisches Geld abzuholen und Mittag zu essen. Beim Geldabholen sprach uns ein einheimischer Mexikaner an und führte uns zu einer kleinen Takko-Bude, die super leckere Fish Takkos für 1 Dollar das Stück anbot. Bei dem Preis konnten wir richtig zuschlagen 😉

Da wir die Grenzregion möglichst schnell verlassen wollten, fuhren wir bis in den frühen Abend hinein weiter Richtung Süden. In Camalu suchten wir uns dann eine einfache Unterkunft und checkten im Hotel California für umgerechnet 10 Euro pro Person ein.

Beitrag von: michasifi und carmen.on.the.road